POTTpourie
Ruhrgebiet
Reiseberichte
CVJM
Brettspielwelt
Gästebuch
Unser Freund Ben
Schottland 2009

Hurra, wir haben es geschafft !!!

Wer unseren Finnland-Bericht aus 2008 gelesen hat, der weiß das es eigentlich schon im letzten Jahr hätte in den hohen Norden der britischen Insel hätte gehen sollen, der Zoll das jedoch wegen eines blöden Versehens verhindert hat.
Nun, dieses Jahr hat es dann nach Kosten und Mühen geklappt.
Vom 20.05.2006 bis zum 12.06.2006 waren wir unterwegs.
Ob es sich gelohnt hat ? ->> Da müßt ihr weiterlesen !

Infos über Schottland

Schottland, früher mal ein eigenständiges Land, gehört seit 1707 als Landesteil zum Vereinigten Königreich von Großbritannien, besitzt aber seit 1999 wieder ein eigenes Parlament. Die Hauptstadt Schottlands ist Edinburgh.
Es besitzt eine Grundfläche von 78.789 m². Dazu zählen auch 790 Inseln, von denen ca. 130 bewohnt sind.
Der höchste Berg Schottlands ist der Ben Nevis mit 1343 m und der tiefste See, von denen es reichlich gibt, ist der Loch Ness mit 230 m.
In Schottland wohnen ca. 5,2 Millionen Menschen, davon 86 % in den Städten,
das entspricht 68 Einwohnern pro m².
Die wichtigsten Erwerbszweige sind die Fischerei, das Nordseeöl und der Tourismus.
Der wichtigste Exportartikel ist Whisky.
Viele der Destillerien kann man besichtigen und natürlich auch das “Wasser des Lebens” probieren.
Ein Viertel der Gesamtfläche wird für intensive Landwirtschaft genutzt, davon sind ca. 65 % Grasland, auf dem man in der Regel Schafe antrifft.
Der komplette Norden, das Gebiet der Highlander, wurde, nachdem die Engländer 1746 die Schlacht von Culloden gewonnen hatten, von Schafzüchtern aus England und den Lowlands übernommen. Die restlichen Einwohner wurden zum größten Teil vertrieben und das Land fast vollständig gerodet. Davon haben sich die Highlands nie wieder erholt. Es gibt jetzt aber viele Wiederaufforstungsprogramme.

Noch drei wichtige Dinge für Schottlandfahrer:

1. Einreise mit dem Hund

Mit dem Hund nach Großbritannien zu kommen, ist nicht leicht. Folgende Schritte müssen genau in der genannten Reihenfolge beachtet werden:
a) der Hund muß gechipt sein/werden
b) der Hund muß gegen Tollwut geimpft werden und ein
europäischer Heimtierausweis ausgestellt werden
c) ein Bluttest auf Tollwutantikörper muß gemacht werden
und der Antikörperwert muß höher als 0,5 IU/ml sein
(welches Labor das machen darf, sollte der Tierarzt wissen)
d) Einreisen kann man dann frühestens 6 Monate nach dem Bluttest
(Datum der Laborbescheinigung)
e) 24 - 48 Stunden vor der Einreise (Die Uhrzeit muß im Impfpass eingetragen sein)
muß der Hund gegen Zecken und Bandwurm geimpft werden.
f) bitte beachten, daß der Hund nur über bestimmte Fähren und Flughäfen einreisen darf (eine Liste dazu gibts auch auf der unten genannten Seite)

alle Infos findet man hier (nur auf englisch):
http://www.defra.gov.uk/animalh/quarantine/pets/procedures/owners.htm

Der Bluttest muß nicht jedes Jahr neu gemacht werden, wenn der Hund innerhalb eines Jahres erneut gegen Tollwut geimpft wird.

Der britische Zoll versteht da keinen Spaß und diskutiert auch nicht,
wie wir aus eigener Erfahrung wissen.

2. Fahrzeugscheinwerfer

Bei den meisten heutigen Fahrzeugen ist bei den Scheinwerfern eine Klarglasscheibe.
Diese kann und braucht nicht mehr für den Linksverkehr abgeklebt werden.
 Um die Blendung des Gegenverkehrs zu vermeiden, sollte man die Höhenverstellung der Scheinwerfer so niedrig wie möglich einstellen.

3. Besichtigungen/Eintrittspreise

Wer in Schottland die vielen Schlößer, Burgen und sonstigen Sehenswürdigkeiten besichtigen möchte, macht sich am besten mit Historic Scotland oder dem National Trust for Scotland vertraut. Wir haben uns für Historic Scotland entschieden, nachdem man uns an der ersten Sehenswürdigkeit erklärt hat, das es nicht nur die beiden im Internet angepriesenen Explorer-Pässe gibt, sondern auch eine einmalige Jahresmitgliedschaft, die automatisch endet, wenn man sie nicht verlängert.
Mit dieser Mitgliedschaft oder dem Explorer-Pass kann man dann alle Sehenswürdigkeiten von Historic Scotland kostenlos besichtigen. Man bekommt eine Karte von Schottland, auf der alle Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind und ein Buch, in dem diese auch beschrieben sind.
Viele dieser Sehenswürdigkeiten darf man auch mit Hund besuchen !
Weitere Infos findet man hier:

http://www.historic-scotland.gov.uk/
http://www.nts.org.uk/

Mittwoch, 20.05.2009

Natürlich fing der Tag nicht so an, wie er sollte, denn Peter musste noch mal für den Vormittag zur Arbeit. Damit hieß es, etwas eher aufstehen und die noch anstehende Hausarbeit noch vor der Arbeit erledigen, damit wir so losfahren konnten wie geplant. Ich musste sowieso noch bis halb eins zur Arbeit, aber wenigstens bei mir war pünktlich Schluß. Wir schleppten also die letzten Reste ins Womo und um 14.00 Uhr gings los. In meinem Magen machten sich immer noch merkwürdige Gefühle breit,
wenn ich an die bevorstehende Abfertigung an der Fähre dachte.
Rund um Aachen erwischten wir mal wieder die falsche Autobahn, da gerade auch zu dem Zeitpunkt unser Navi auf Kriegsfuß mit seinem GPS-Signal stand.
So folgten wir der Ausschilderung und fuhren prompt 40 km Umweg.
Danach gings ereignislos weiter bis Antwerpen, aber hier dafür dicker
Stop – and Go-Verkehr auf dem ganzen Autobahnring rund um die Stadt.
Über eine Stunde haben wir alleine nur für Antwerpen gebraucht.
Danach zog sich der Verkehr so leidlich dahin, nur um in der Nähe von Oostende in einer Baustelle wieder zum Erliegen zu kommen; und wieder über eine Stunde für eine Handvoll Kilometer.
Wir drehten noch eine Ehrenrunde durch Dünkirchen, weil wir eigentlich tanken wollten. Die Tankstelle, die wir aber noch vom letzten Jahr kannten und die die einzige in der Nähe des Fährhafens ist, hatte schon geschlossen, also nix mehr mit günstig Tanken vor der Insel.
Reichlich angenervt erreichten wir gegen 21.30 den Fährhafen und rechneten damit, dann wirklich auch erst die für 24.00 Uhr gebuchte Fähre zu bekommen.
Als wir am Check-In standen und die Hundepapiere weiterreichten, war mir schon ganz übel. Und natürlich kam der Satz: Moment, ich muß da mal was klären.
Okay, dachte ich, Südfrankreich wir kommen, denn das war der Alternativplan.
Aber nein: er kam wieder und sagte: alles okay, gab uns unsere Unterlagen und schickte uns weiter zu den Auffahrreihen. Noch schnell unsere Pässe am Britischen Zoll vorgelegt unterwegs und weiter, eh uns einer aufhält. Es war 21.54 Uhr. Wir wollten uns schon eigentlich startklar machen, um was essen zu gehen, als wir noch heftigst auf die Fähre gewunken wurden, die um 22.00 Uhr ablegte. Damit waren wir schon mal 100 % weiter als beim ersten Anlauf. Nach dem Verlassen der Fähre haben wir flux die Uhr eine Stunde zurück gestellt, was aber nichts an unserer Müdigkeit änderte.
Am Hafen von Dover wurde dann noch mal der Hundeausweis kontrolliert, aber auch hier alles okay und wir waren endlich auf der Insel. Hurra !!
Jetzt suchten wir nur noch ein Nachtquartier und nachdem wir am ersten Rastplatz vorbeigefahren waren, weil wir die Ausschilderung so schnell nicht verstanden hatten, erreichten wir 22 Meilen später unser erstes Nachtrevier am Rastplatz von Maidstone.

2. Tag: Donnerstag, 21.05.2009

Nach einer relativ ruhigen Nacht gings an diesem Morgen Richtung Norden. Links fahren ist noch etwas gewöhnungsbedürftig, klappt aber zumindest auf der Autobahn schon mal recht gut, wobei ich mich als Beifahrer nicht daran gewöhnen kann, dass mir die Autos auf der „falschen“ Seite entgegenkommen, bzw. rechts an uns vorbeiziehen.
Wir kommen zügig voran, nur an den Baustellen gings mal etwas langsamer.

an der schottischen Grenze

Nach zweimaliger Pause inklusive Stop an der schottischen Grenze erreichen wir gegen 17.30 Uhr unser geplantes Nachtquartier, den Parkplatz an der Wallace-Statue in der Nähe von Melrose. Kein „NO-Overnight-Parking“-Schild und eh nur noch ein Auto auf dem Parkplatz, also für diese Nacht gesichert.

Das Wetter ist noch richtig schön. Also ziehe ich mit unserem Hund noch los auf den kurzen Weg zur Wallace-Statue und danach legen wir auch noch die 1 ½ Meilen bis zum Scott´s View  zurück. Schönes Fleckchen hat sich der Herr da ausgesucht.
Peter ruht sich derweil etwas vom links fahren aus.

die Wallace-Statue

Scott´s View

Den Abend verbringen wir hier sehr ruhig und niemand stört sich daran, daß wir dort stehen, das beruhigt schon mal für´s weitere Freistehen.

3. Tag: Freitag, 22.05.2009

Die Nacht verlief gut und so machten wir uns am nächsten Morgen nach dem Frühstück auf nach Melrose, um die Rest der alten Abbey zu durchforsten.
Wir fanden einen Parkplatz auf dem Pay- and Display direkt an der Abbey.
Der nette Herr an der Kasse überzeugte uns doch noch von einer Mitgliedschaft bei Historic Scotland, da er uns das Prinzip der einmaligen Jahresmitgliedschaft erklärte. Ich hatte bisher nur von den 2 Arten des Explorer-Passes gelesen, und die passten so gar nicht in unsere zeitlich Planung. Ich vermute nun, dass noch ein paar nicht eingeplante Sehenswürdigkeiten hinzu kommen.
Auch der Hund durfte, selbstverständlich an der Leine, mit aufs Gelände.

Melrose-Abbey

In den alten Gemäuern spürt man noch immer etwas vom Geist vergangener Zeiten
und mit ein wenig Fantasie kann man sich gut vorstellen,
wie das alles mal ausgesehen hat.
Wir benötigen eine gute Stunde für die Besichtigung, bummeln danach noch einmal durch das kleine, aber niedliche Städtchen und machen uns gegen Mittag auf die Weiterfahrt.
Unser Ziel war ein Wanderparkplatz in der Nähe des Queens View, dort wollten wir noch eine Nacht verbringen, bevor es am Samstag nach Blair Castle gehen sollte.
Bis Edinburgh verlief die Fahrt auch gut, rund um Stadt haben wir dann mal den schottischen Stau getestet. Er ist auch nicht besser als alle anderen,
nur wegen des immer noch gewöhnungsbedürftigen Linksverkehrs noch anstrengender. Wir erreichten den Parkplatz gegen 15.00 Uhr, sahen aber sofort den dezenten Hinweis „No Camping – No Overnight – Parking“, also nix mit Stellplatz für die Nacht.
Wir machten noch einen kleinen Spaziergang zum Queens View  und beschlossen dann, schon zum Campingplatz nach Blair Castle zu fahren.

1866 von Queen Victoria als Lieblingsaussicht erwählt - Queens View

Das war eine gute Entscheidung, auch wenn wir den reservierten Platz erst am Samstag beziehen können. Das Wetter ist super und so genießen wir die Sonne noch in aller Ruhe im Liegestuhl. Die Nacht kostet hier 20 GBP, also gehobener Standard, ist aber auch okay. Der Platz ist schön und trotz seiner Größe, der vielen Kinder und Hunde recht ruhig.

4. Tag: Samstag, 23.05.2009

Die Sonne hat sich über Nacht verabschiedet und dicke graue Regenwolken hängen zwischen den Bergen, aber noch ist es trocken. Nach ausgiebigem Frühstück beziehen wir unseren für heute und morgen reservierten Platz.
Reservieren war auch angebracht, denn an diesem Wochenende ist hier am Samstag die Parade der Atholl Highlander, der einzigen Privatarmee Englands, die dem
Duke of Blair Atholl unterstellt ist.
1845 bekam der Duke von Queen Victoria das Recht zur Unterhaltung dieser
80 Mann starken Truppe.
Die Armee hat heute nicht wirklich mehr die Aufgabe von Soldaten, sondern ist eigentlich nur noch eine Tradition, die fortgeführt wird.
Zum Atholl Highlander wird man allerdings berufen, nicht jeder kann Mitglied werden. Sonntags nach der Parade finden hier dann die alljährlich stattfindenden Highland Games statt.
Der Campingplatz ist ausgebucht, denn so was ist natürlich eine Attraktion.
Der wolkenverhangene Himmel lädt mich förmlich dazu ein, das Schloß zu besichtigen, während Herrchen und Hund ihre Ruhe genießen.
Leider darf man vom Schloßinneren keine Fotos machen, besonders beeindruckens ist aber schon die Eingangshalle und das Treppenhaus. Aber auch der Rest ist sehr sehenswert.

Gute 2 Stunden dauert die Schlossbesichtigung, bestimmt noch mal soviel Zeit oder mehr kann man im Garten verbringen. Ich beschränke mich auf die Ruinen der kleinen Kirche sowie den Herkules Garden. Hunde an der Leine sind auf dem Gelände erlaubt, nur nicht im Schoß, das ist aber auch verständlich.

Um 13.45 Uhr gesellt sich dann Peter zu mir, damit wir gemeinsam die Parade begucken können. Diese startet um 14.30 Uhr und ist schon eine ganz witzige Sache.
Die Männer in ihren Uniformen, natürlich mit Kilt, machen schon was her und die Trommel- und Dudelsackmusik dazu machen die Parade schon zu einem Erlebnis.

Einzug der Atholl Highlander

Leider setze genau kurz vor Beginn der Parade der Regen ein, das war nicht so schön, hoffentlich ist morgen bei den Games besseres Wetter.

Die Highlander bei der Parade

Ein wenig durchgefroren und nass machen wir uns nach der Parade auf den Rückweg zum Womo und werden jetzt mal erfahren, wer Deutscher Meister geworden ist. Das Wetter ist immer noch nicht besser und so werden wir es uns wohl weiterhin im Womo gemütlich machen.

5. Tag: Sonntag, 24.05.2009

Erstmal ausschlafen ! Nachdem wir den Vormittag in aller Ruhe am Womo verbracht hatten, machten wir uns gegen halb zwölf auf den Weg zu dem Areal, auf dem die Highland Games stattfanden. Das Wetter war heute gut, die Sonne schien, unterbrochen von ein paar Wolken. Der Wind war jedoch immer noch relativ kühl. Nachdem wir die Verkaufsbuden näher in Augenschein genommen hatten, suchten wir uns ein nettes Plätzchen auf der Wiese am Turnierschauplatz. Wir konnten dann schon mal die lokalen Größen der Heavy Competitions beobachten, wie sie den Hammer warfen oder den Baumstamm.

Baumstammwerfen leicht gemacht !

Also: die Jungs haben schon meine Hochachtung, so ein Baumstamm ist ganz schön groß. Dem Wettbewerb der Solo-Piper konnte man eigentlich permanent verfolgen einschließlich der in jeder Ecke des Platzes übenden Kandidaten! Ein fürchterliches Durcheinander von Dudelsack-Musik, das scheinbar für Hundeohren ein Desaster ist. Mehrere Hunde, einschließlich unserem, waren hochgradig nervös und ängstlich.
Wir legten daher zur Beruhigung erstmal einen Spaziergang ein.
Um 13.00 Uhr eröffnete der Duke of Blair Atholl mit einer Parade der Highlander die Highland Games offiziell.
Und dann kamen auch die Teilnehmer der offiziellen Heavy- Competitions, dabei sogar einer aus den Niederlanden und aus Polen.

Putting the stone - Kugelstoßen mit einem Stein

Throwing the hammer - Hammerwerfen

Der Sprecher ließ sogar verlauten, dass bald bestimmt auch deutsche Teilnehmer dabei wären, denn die Highland Games – Sportarten nehmen in Deutschland zu.
Dazu konnte man noch Wettbewerbe im Highland-Dancing verfolgen, sehr nett anzusehende Geschichte. Es gab noch Wettrennen für die Jüngsten und eines der Atholl Highlander.
Zum späten Mittag aßen wir natürlich Fish and Chips, dazu gabs ein Lager.
Gegen 15.00 Uhr erlösten wir unseren Hund von den Dudelsäcken und gönnten ihm zur Entspannung noch einen Waldspaziergang.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Faulenzen am Womo.


6. Tag: Montag, 25.05.2009

Heute hieß es Abschied nehmen von Schloß Blair. Der River Spey mit seinen vielen Whisky-Destillerien lockte uns. Wir beschlossen, zunächst die als professionell beschriebene Tour bei Glenfiddich mitzumachen. Der Eintritt dort ist kostenfrei und wir hatten das große Glück, das gerade ein Reisebus mit eine Gruppe aus Österreich eine Führung erhielt. Diese war auf deutsch und wir schmuggelten uns unauffällig mit dazu. Die Führung ist zwar wirklich professionell abgehalten, aber auch sehr unpersönlich. Man merkt, dass hier täglich Unmengen von Leuten durchgeschleust werden.

Gärbottich

Das wichtigste Ausstattungsstück einer Destillerie - die Stills
jede Destillerie läßt sie extra fertigen und alle sehen etwas anders aus

Nach der Führung gab es den obligatorischen Probeschluck.
Da ich die Glenfiddich-Whiskys schon kenne, entschied ich mich für einen Whisky-Likör. Der war mir aber letztendlich zu süss. Im Laden gabs auch nichts, was wir nicht schon kannten, also machten wir uns wieder an die Weiterfahrt. Ein wenig enttäuscht von der Führung überlegten wir schon, ob es noch lohnt, sich hier noch eine Destillerie anzusehen.Die Speyside ist eines der Gebiete, in denen Whisky im großen Stil hergestellt wird. Praktisch an jeder Ecke gibt es hier eine Destillerie. Da es eigentlich auch nicht Peters Lieblingsgebiet ist, schlugen wir bereits die grobe Richtung unseres Zielortes Pennan ein. Ein Blick in den Reiseführer zeigte, das noch die Destillerie von Strathisla auf dem Weg lag. Die Wiege des Chivas Regal. MOMENT ! Chivas Regal, das ist doch kein Single Malt, wird jetzt der eine oder andere sagen, und genau das ließ uns dort anhalten. Die Destillerie ist von aussen schon mal sehr hübsch anzusehen und wir beschlossen, doch noch eine Führung mitzunehmen.

Die Malztürmchen von Strathisla

Wir bezahlten 5 GBP pro Person, mal sehen, was es dafür zu sehen gibt.
Die Dame am Empfang murmelt etwas davon, daß wir unseren Begrüßungsschluck nach der Führung bekämen, denn es ginge jetzt sofort los.
Die Führung war auf Englisch, aber Gilian, unsere Führerin, sprach bewusst sehr langsam und wiederholte auch auf Nachfrage noch mal. Man konnte viele Fragen stellen und alles war viel persönlicher. Strathisla ist eine viel kleinere Destillerie, obwohl sie einen Malt für eine große Marke herstellt. Sie gehört nämlich den Chivas Brothers und produziert zu 95 % für den Chivas Regal. Chivas Regal ist ein Blend aus Single-Malts ohne Kornwhisky-Anteil. Die Chivas Brothers haben mehrere Destillerien gekauft und lassen dort die Malts für ihren Whisky herstellen. Die restlichen 5 % des in Strathisla hergestellten Malts werden als 12-jähriger Single Malt unter dem Eigennamen vertrieben.
Am Ende der Führung wurden wir in einen Salon geführt, der sehr altenglisch gemütlich aussah. In den Sofas verschwand man dann auch wortlos. Als Probeschluck gab es zur Auswahl den 18-jährigen Chivas oder den hauseigenen Single-Malt. Nicht wenig überrascht waren wir beide, denn wir bekamen jeder auch noch ein Glas des 12-jährigen Chivas, den Begrüßungsschluck halt.
Zudem konnten wir noch zwei Whiskys im Laden erstehen, die es sonst nicht zu kaufen gibt. Dafür haben wir doch gerne die 5 Pfund bezahlt, zumal Gilian noch dreimal kam und fragte, ob alles gut wäre oder noch Fragen seien. Die Führung hatte eine sehr persönliche Note und ging auch wesentlich ruhiger von statten als die bei Glenfiddich.

Die Quelle von Strathisla - dieses Wasser wird für den Whisky verwendet

Vorsichtig machten wir uns auf den Rest des Weges und erreichten durch eine ziemliche Nebelsuppe mit vielleicht gerade mal 5 - 10 m Sicht unseren Stellplatz 6 km hinter Pennan. Hierzu später mehr! Gut, das man auf der Karte des Navis einigermaßen erkennen kann, wie die Straße verläuft, mit Blick durch die Scheibe konnten wir es nämlich eher erahnen. Fotos gibts davon keine, denn wir waren viel zu sehr aufs Fahren konzentriert.
Am Stellplatz angekommen, warteten wir noch etwas, bis der Nebel sich wieder hob, dann machten wir noch eine kleine Höhlenerkundung. Den Rest des Abends regnete es leider..aber wir waren eh reichlich fertig.. 3 Gläser Whisky zum Mittag und Kaffee ohne das entsprechende Essen dazu gehen irgendwie nicht spurlos an uns vorbei… Slainte !

Dieser Parkplatz direkt an der Küste war unser Nachtquartier

zwei kleine Höhlen, die aber nichts besonderes zu bieten hatten

7. Tag: Dienstag, 26.05.2009

Es regnete immer noch, als wir aufwachten, aber immerhin war der Nebel weg.
Wir beschlossen daher, nicht den Fußpfad vom Stellplatz aus nach Pennan zu laufen, sondern erstmal nach dort gucken zu fahren. Pennan ist eines von drei winzigen Fischerdörfern an der Küste des Moray Firth. Sie liegen zwischen Fraserburgh und Banff. Die wenigen kleinen Häuschen schmiegen sich förmlich an die Klippen.
Pennan ist vor etlichen Jahren durch den Film “Local Hero” bekannt geworden,
der hier gedreht wurde.

auf steilen Gassen geht´s nach unten
da es keine Wendemöglichkeiten und Parkplätze gibt, bleibt man besser oben

Ich war ein wenig enttäuscht, dass man von der Straße aus nicht viel von dem doch eigentlich berühmten Dorf sehen konnte, aber es lagen ja noch zwei dieser verrückten kleinen Fischerdörfer vor uns. Gestern auf dem Hinweg hatten wir auch schon einen Wegweiser zu einem Viewpoint gesehen.
Mittlerweile hatte der Himmel aufgeklart und die Sonne schien, es war nur wieder ein sehr kalter Wind, aber wir wollen ja nicht meckern. Um den Viewpoint zu erreichen, fährt man gnadenlos hinunter nach Gardenstown, dem dritten oder ersten der kleinen Dörfer, je nachdem aus welcher Richtung man kommt.
Hoffentlich kommen wir da auch wieder hoch--ganz schön steil und kurvig.
h

Gardenstown

Von Gardenstown aus gibt es einen Pfad entlang der Küste nach Crovie, dem mittleren dieser Dörfer, das nur aus zwei Häuserreihen besteht, die an den schmalen Küstenstreifen gequescht wurden. Vom Weg aus hat man eine super Sicht auf Crovie und mit dem schönen Wetter zusammen war ich wieder entschädigt.

der Pfad entlang der Küste

Peter ist in die Klippen geklettert für ein Foto von oben

Danach machten wir uns auf zum nächsten Ziel, Fort George, man muß ja die Mitgliedschaft bei Historic Scotland nutzen.
Hunde dürfen wieder mit hinein, sehr erfreulich. Nur in die Gebäude dürfen sie nicht. Wir erhalten einen kleinen Erzählautomaten, der uns alles Wissenswerte über das Fort, dass 1748 Baubeginn hatte und 1763 weitestgehend fertiggestellt war, auf deutsch erklärte. Ist eine ganz interessante Angelegenheit und dauert in aller Ruhe ungefähr 2 Stunden. Das Fort wird auch heute noch als Militärstützpunkt genutzt, man läuft also als Tourist mitten durch den Arbeitsplatz der heutigen Soldaten
.

Das Flutwehr

Der Exerzierplatz mit Wegweiser

Ein Kirchenfenster der Kapelle
na, wer findet den Dudelsack ?
hier gibts den weltweit einzigen Dudelsack spielenden Engel zu sehen

Reichlich ermüdet von soviel Geschichte, beschließen wir, nicht mehr ganz so weit zu fahren und finden einen kleinen Waldparkplatz kurz hinter Inverness, der im Womo-Führer als sehr einsam dargestellt wird. So liegt er zwar, aber er ist trotzdem stark besucht. Bis in den späten Abend kommen die Feierabend-Spaziergänger noch hereingerauscht. Das Wetter lädt heute auch dazu ein.

8. Tag: Mittwoch, 27.05.2009

Die Nacht war trotz des regen Feierabend-Verkehrs sehr ruhig und ich nutzte erstmal morgens die Gelegenheit zum Walken, leider mal wieder im Regen. Danach wurde gefrühstückt und das Zwischenziel Falls of Shin bei Bonar Bridge anvisiert.
Leider sind die zwischen Mai und September springenden Lachse noch nicht dort eingetroffen, aber die Wasserfälle des Shin sind auch so ganz nett.

Enttäuscht war ich vom Visitor – Center der Falls of Shin, denn ich hatte gedacht, dort gäbe es auch Informationen zum Thema Lachse, aber es war dort nur ein Souvenir-Laden und ein Restaurant sowie ein Kinderspielplatz.
 So geht es schnell weiter Richtung Durness, wo wir morgen die Cape-Wrath-Tour machen wollen. Die Single-Track-Road in den Norden entschädigt mit ihren landschaftlichen Reizen für die entgangenen Lachse, wenn man sie nicht gleich als unvergleichlich schöner bezeichnen will.

Gegen 15.00 Uhr erreichen wir unseren Stellplatz für die nächsten zwei Tage. Direkt in der Nähe der Cap Wrath-Ferry gibt es ein kleines Plateau direkt am Wasser.
Das Wetter ist schön und so machen wir uns nach einer kleinen Pause noch zu einem Spaziergang zu einem kleinen Loch in der Nähe auf.

Der Weg ging direkt über die Weiden in die Einöde der Highlands

9. Tag: Donnerstag, 28.05.2009

Tja, ruhige Nacht, aber nix mehr mit schönem Wetter.

Sooo schön sah es gestern abend aus ! Aber die Wolken waren schon da

Es tropft wieder mal heftig auf´s Womo-Dach. Aber wir haben ja Hoffnung, der Rucksack wird gepackt und los geht’s zum Ableger der kleinen Fähre.
Dort hat sich schon eine kleinere Menschenmenge von ca. 20 Personen angesammelt. Auf die Fähre passen jeweils 10, also würden wir wohl auf die dritte kommen.
Während wir warten, nimmt der Regen zu und der Wind frischt erheblich auf.
Nach ca. 30 Minuten Wartezeit steht nicht nur ein begossener Hund, sondern gleich drei begossene Pudel am Kai, die sich alle drei ansehen und beschließen, das Ganze abzublasen, da obendrein jetzt auch noch Nebel aufzog und man nichts mehr sehen konnte. Wir legten uns am Womo erstmal trocken und beratschlagten, was wir tun.
Bis morgen warten oder verzichten ? Und was machen wir alternativ dann heute ? Erstmal einkaufen fahren, denn das Brot war mal wieder alle. Nachdem wir das Geschäft verlassen hatten, hatte der Regen aufgehört und die Sonne ließ sich langsam sehen, na toll. Die Fähre nach Cape Wrath konnte jetzt nicht mehr fahren, denn es war bereits Ebbe, und dann war die ganze Bucht eigentlich nur noch Sand.

das ist ein Foto vom Vortag, da setzt schon langsam die Flut wieder ein

Wir besuchten also statt Cape Wrath die Smoo Caves,
die sich auch in der Nähe von Durness befinden.

der Eingang zur ersten Höhle

Dabei handelt es sich um 3 hintereinander liegende Höhlen, wobei die Erste eine vom Meer ausgespülte Höhle ist und die anderen 2 dahinter Süßwasser-Höhlen.
Die zweite Höhle kann man noch über einen Steg ein wenig betreten, sie ist aber vollständig mit Wasser gefüllt. In die dritte Höhle kommt man nur mit der angebotenen Führung. Hinter bzw. unter der dritten Höhle liegt wohl noch eine vierte, die aber nicht zugänglich ist. Forscher haben schon versucht, dorthin zu tauchen, aber der völlig überflutete Zugang ist sehr eng und lang, so dass mehrere Taucher desorientiert waren und abrechen mußten.
 Die angebotene Tour mit dem Schlauchboot kostet für Erwachsene 3 Pfund, dauert ca. 15 – 20 Minuten und ist ganz witzig. Der Tourleiter bemüht sich redlich, einen Teil auch auf Deutsch zu erklären, was dem ganzen noch mal ne besondere Note gibt
.

in der zweiten Höhle

der Zugang zur dritten Höhle

Tropfsteine in der dritten Höhle

Danach überlegen wir, dass es eigentlich Quatsch ist, nur fürs Wandern fast 30 GBP auszugeben. Das hätte die Boots- und Bustour nach Cape Wrath nämlich gekostet.
Wir testen noch einen anderen Stellplatz in der Nähe, von dem aus man auch gut wandern könnte, der ist aber brechend voll und so fahren wir dann schon weiter nach Kylesku, unserem nächsten Ziel, welches nur 60 km entfernt ist.
Hier kann man eine Bootstour zu Schottlands höchstem Wasserfall machen.
Laut Reiseführer gibt es auch einen Wanderweg dorthin, aber wir holen uns lieber erstmal Infos ein. Das nächste Schiff geht morgen um 14.00 Uhr. Meine Idee, eine Tour zu Wandern und eine mit dem Schiff zu fahren, hat sich gleich auf doppelte Weise erledigt. Der Weg dorthin ist nämlich ca. 10 – 12 Meilen, dass heißt fast 20 km lang, das ist uns doch etwas zu viel ( wir sind ja nur Schönwetter-Kurzstrecken-Wanderer) und zweitens legt das Boot nicht an, weil es nur eine Tour anstatt zwei fährt. Danach fahren wir ein Stück zurück zum ausgesuchten Stellplatz. Nach einigen Überlegungen und Nachlesen im Reiseführer beschließen wir, je nach Wetterlage, die Tour am nächsten Tag zu machen.

10. Tag: Freitag, 29.05.2009

Die Nacht war wie immer ruhig und nachdem wir die ersten Rollos gelupft hatten, strahlte uns die Sonne vom wolkenlosen Himmel an. Der Morgenkaffee wurde also erstmal an den Picknickbänken am Stellplatz eingenommen und Sonne getankt ( wer weiß, wann es wieder welche gibt). Wir beschließen, noch einen kleinen Spaziergang auf dem Weg zu machen, der direkt am Stellplatz beginnt.

Die Aussicht vom Stellplatz

auf dem Spaziergang

Er ist sehr steinig und führt, wie fast alle diese Wege hier, mitten durch die Schafweide, doch die sind erstmal nicht zu sehen. Den Hügel erklommen, können wir das nächste Loch erkennen und stapfen erstmal hinunter zu halb verfallenen Häusern, die jetzt den Schafen als Unterstand dienen. Diese jedoch tummeln sich unten am Loch. Wir lassen uns an den Häusern auf den Steinen nieder und genießen ein wenig den Ausblick. Dann machen wir uns auf den Rückweg. Da wir noch etwas Zeit haben, basteln wir noch ein bisschen am Womo rum, irgendwas hat man ja immer!
Gegen 13.00 Uhr fahren wir die wenigen Kilometer nach Kylesku und ergattern zum Glück noch einen der wenigen Parkplätze auf dem kleinen Car-Park. In der Bar des kleinen Kylesku-Hotels sind leider alle Aussentische besetzt, also fällt der geplante Kaffee aus. Wir legen uns also am Seeufer wieder ein wenig in die Sonne und warten auf den Skipper, denn das alte Fischerboot, die Statesman, steht schon bereit.
Der kommt um 13.50 aus der Bar gestiefelt und heißt uns alle an Bord willkommen.
Kaum das alle sitzen, geht’s auch schon los. Bei dem herrlichen Wetter macht die Tour natürlich doppelt Spaß, es geht vorbei ein Seehundfelsen, wo uns einige mit reichlich Anekdoten gespickte Erklärungen zu den hier lebenden Seehunden gegeben werden und auch zu einigen auf den Felsen brütenden Vögeln, darunter auch Austernfischer und Seeschwalben. Außerdem wissen wir jetzt, warum Nessi nicht im Loch Ness ist !!
Sie wohnt im Sommer hier im Loch Glencoul, weil hier nicht so viele Touristen sind.

die Bewohner am Loch Glencoul

Dann geht es zu einem Felsen, wo es früher auch mal einen kleinen Wasserfall gab,
der aber mittlerweile fast zum Erliegen gekommen ist, weil der Bach nur noch wenig Wasser führt. Nun läuft das Wasser nur noch etwas den Felsen herab, was ihn bei Muscheln und Wasserpflanzen beliebt macht.
Alleine der Unterhaltungswert des Skippers ist den Preis der Tour wert.
Mit seinen Dönekes ist er besser als mancher Comedian.
Schließlich erreichen wir das Ende des Lochs und sind umgeben von hohen Bergen.
Von dort kann man dann auch den Wasserfall sehen. Er heißt Eas Coul Aulin und ist mit einer Höhe von 200m der höchste Wasserfall Großbritanniens. Wir sind natürlich in dieser Hinsicht von Skandinavien verwöhnt, aber dieser hier kann sich schon sehen lassen. Schade, dass man von hier nicht näher herankommt.

der Eas Coul Aulin

Wenn es, wie in unserem Reiseführer eigentlich beschrieben zwei Touren gibt,
und man aussteigen kann und mit der nächsten Tour zurückfahren kann,
lohnt sich das ganze sicherlich noch mehr.
Auf dem Rückweg erwischen wir noch zwei Nordland-Hirsche beim Sonnenbad und steuern noch einen Seehundfelsen an. Alles in allem waren wir fast 2 ½ Stunden unterwegs und sind zufrieden. Hunde sind an Bord übrigens willkommen.
Wir legen noch eine kleine Pause am Hotel ein, denn jetzt sind die Tische leer und danach düsen wir weiter bis zu einem kleinen Wanderparkplatz am Knockan Crag.
Hier gibt’s einen Infopavillion zur Erdgeschichte und Gesteinsarten, vor allem für Kinder interessant gemacht und 3 Lehrpfade unterschiedlicher Länge, wobei man für den kürzesten gerade mal 15 Minuten braucht. Wir stellen fest, dass unser Hund sich heute morgen auf dem felsigen Weg wohl zum einen die Pfoten ein wenig aufgerissen hat und sich zudem den Rücken verknackst hat und stark humpelt.
Das arme Tier !
Morgen gönnen wir ihm erstmal Ruhe,ist ja schließlich schon ein alter Mann.

wieder ein Nachtquartier mit herrlichem Ausblick

ein Teil des Wanderweges

und noch mal zum Genießen...

11. Tag: Samstag, 30.05.2009

Heute geht’s weiter auf die Insel Skye. Das Wetter ist wieder herrlich und
wir beschließen, einen kleinen Umweg über die landschaftlich schönere Strecke zu nehmen und fahren entlang der Küste weiter. Es gibt unzählige Viewpoints auf dem Weg und wir machen jede Menge Fotos, dabei merken wir gar nicht wie die Zeit vergeht. Nun haben wir fast den ganzen Tag im Auto vertrödelt, eigentlich schade bei dem Wetter. In einem der kleinen Dörfer unterwegs gönnen wir uns eine Portion
Fisch and Chips ( zum Glück ohne Essig ) und vernaschen diese in der Sonne sitzend am Ufer des Loch Carron. Eigentlich wollen wir dann nur noch zügig rüber auf die Insel, verfahren uns aber prompt, weil auf unserer Karte eine Brücke eingezeichnet ist,
wo nie eine war. Also müssen wir das halbe Seeufer wieder zurück. Eine enge, auf und ab gehende, Single-Track-Road, nicht gerade schön zu fahren.Im Womo verbreitet sich ein wenig miese Stimmung, aber wie immer, hält das nicht lange an, und wir beschließen, doch noch am Otter-Haven in Kylerhea auf der Insel Skye vorbeizufahren. Dort kümmert sich ein Verein um die Belange der Fischotter, die in diesem Bereich zahlreich vorhanden sind. Es gibt einen kleinen Wanderweg zu einem Beobachtungsstand, der auch zahlreiche Erklärungen über den Otter bereithält, nur leider an diesem Nachmittag keine Otter

na zumindest auf Holz gab´s einen zu sehen

Da wir ja auch noch ein kleines Stück weiter wollen, kann ich mir auch nicht ganz so viel Zeit nehmen, noch auf die Otter zu warten, wir haben schließlich schon fast
18.00 Uhr und die 7 km von der Hauptstraße bis hierher nach Kylerhea waren ebenfalls wieder eine abenteuerliche Single-Track-Road.
                                                                                                                                                                                                                                                     Etwas abgekämpft erreichen wir kurz nach 19.00 Uhr den Campingplatz in Sligachan, finden ein Plätzchen und schauen uns erstmal in aller Ruhe beim Bier das DFB-Pokal-Finale im Fernsehen an.
Ein einfacher, aber netter Platz, der sich als Ausgangspunkt für die Inselerkundung super anbietet. Direkt gegenüber gibt´s auch einen Pub mit Restaurant, der ganz einladend aussah.

12. Tag: Sonntag, 31.05.2009

Nachdem das Womo wieder klar gemacht war, ging es heute einmal rund der Trotternish-Halbinsel. Das Wetter war so klasse, das wir beschlossen haben, die Talisker-Destillerie und das Dudelsackmuseum auszulassen und statt dessen lieber im Quirang-Massiv zu wandern.
Eigentlich wollten wir auf dem Weg dorthin am Old Man of Storr halten, und ein wenig rumlaufen, aber der Parkplatz war brechend voll und für unser Womo kein geeignetes Plätzchen mehr frei. So mussten ein paar Passing Places für Fotos reichen.

der kleine Hinkelstein ganz rechts, das ist der Old Man

hier noch mal etwas näher von der anderen Seite

Wir legten dafür dann wenig später an der Rubha nam Brathairean eine Pause ein.
Das ist ein Klippenvorsprung, an dem ein kleiner Fluß mit zwei Wasserfällen ins Meer mündet. An dieser Stelle wurde früher wohl Dynamit abgebaut.
Einige Überreste dieser Anlage befinden sich noch unten am Ufer.
Dazu gibt´s oben eine Tafel, die die Bedeutung dieses Ortes erklärt.
Man kann dort prima in den Klippen umherklettern, was Peter auch ausnutzte.
Es gibt auch noch einen ausgeschilderten Wanderweg zum Thema Dynamitabbau,
der ins Hinterland führt.
Ich gönnte mir lieber die Aussicht von oben und ein Päuschen in der Sonne.
n

was macht Peter denn wohl da unten ?

na Fotos von dem gar nicht mal so kleinen Wasserfall

Danach gabs noch einen kurzen Zwischenstopp am Kilt Rock, ebenfalls einem Klippenvorsprung. Dort gibt es allerdings nur einen Viewpoint, mit einem wunderschönen Blick auf den Kilt Rock, der seinem Namen alle Ehre macht

Kilt Rock

Wenig später erreichen wir die Zufahrt zum Quirang-Massiv und quälen unser Womo
die steile Straße hinauf. Oben angekommen, stellen wir fest: Klar, es ist Sonntag !! Auch dieser Wanderparkplatz ist brechend voll und keine Lücke mehr für ein großes Womo. Selbst der Straßenrand der Single-Track-Road ist noch einige Meter zugeparkt, aber dort könnten wir eh nicht stehen. Wir fahren weiter, in der Hoffnung in der Nähe noch eine Nische zu ergattern, aber alles, wo wir halbwegs stehen könnten, ist voll. Ein weiterer Wanderparkplatz als dieser eine tut sich an der ganzen Straße nicht auf und wir sehen auch im weiteren Bereich keine Pfade zum Laufen mehr und querfeldein wollten wir uns nicht da durchschlagen.
So düsen wir plötzlich schon runter nach Uig, überlegen kurz, ob wir wenden sollen, lassen es dann aber. Wir hatten uns ja für die Nacht einen Wanderparkplatz auf der Halbinsel Sleat ausgesucht, weil wir noch eine Fähre nach Mallaig reservieren wollten,
vielleicht kann man da noch gut laufen.
 Wir fuhren also ohne weiteren Halt nach Armadale zum Hafen durch, machten unsere Reservierung und fuhren eine gute Viertelstunde zum Stellplatz Kinloch Forest wieder zurück. Der Parkplatz liegt gut einen Kilometer von der Straße entfernt und man ruckelt eine ziemlich schlechte Schotterstraße entlang, dafür war er aber fast menschenleer, nur ein Auto stand da. Wir suchten ein Plätzchen und auf ging´s zur 4 – Meilen langen Wanderung auf dem Leitir-Futura-Trail, größtenteils mit einer grandiosen Aussicht auf die Armadale Bay und vorbei an dem Grundmauern eines alten Clan-Dorfes. Der Lehrpfad erklärt auch ein paar Dinge zum Leben der Bewohner damals.

tolle Aussicht auf die Armadale Bay

über Nacht standen wir dann ganz einsam und ruhig dort

13. Tag: Montag, 01.06.2009

Nach einer ausgesprochen ruhigen Nacht machten wir uns wieder auf den Weg nach Armadale und hüpften auf die Fähre nach Mallaig. Während der halbstündigen Überfahrt konnten wir plötzlich einen ganzen Schwarm Delphine aus der Nähe beobachten,
denn sie begleiteten uns ein Stück. Das war natürlich super !
Von Maillaig aus fuhren wir in Richtung Fort William, das auch unser nächstes Ziel ist. Hier fährt man die ganze Zeit an den Gleisen des Jacobite Steam Train entlang, und vom Glennfinnan Monument aus kann man auch die Brücke sehen, die man in jedem Harry-Potter-Film bewundert, wenn der Zug nach Hoghwarts donnert.
Das Monument erinnert an den Aufstand der Jakobiter gegen die Engländer 1745.
 Nur leider sahen wir keinen Zug und mussten nach Blick in den Reiseführer feststellen, der fährt auch erst ab Mitte Juni. *seufz*.

das Viadukt des Hoghwarts-Express

Glenfinnan-Monument

Also weiter nach Fort William. Hier hielten wir am großen Long-Stay-Parkplatz, der extra auch Plätze für Caravans und Motorhomes hat und machten mal ganz außer der Reihe einen Stadtbummel. Man kommt automatisch am Bahnhof vorbei, aber auch dort war leider vom Dampfzug nichts zu sehen.
Der steht wahrscheinlich noch irgendwo in der Halle.
Wir bummeln die High-Street entlang, in der sich ein Geschäft ans nächste reiht und deren Häuser mal eine Fassadenerneuerung bräuchten, damit man das ganze als hübsch bezeichnen könnte. Aber wer guckt scheinbar in einer Einkaufsstraße schon nach oben, das kennen wir ja von zu Hause. Nachdem wir einen sehr gut bestückten Whisky-Laden entdeckt hatten, brauchten wir auch nicht mehr an der Destillerie halten, denn den örtlichen Ben Nevis-Whisky erhielten wir auch dort.
Nachdem wir noch unsere normalen Vorräte aufgefrischt hatten, fuhren wir weiter
zum Parkplatz an der Nevis-Range, der für heute unser Nachtquartier sein sollte.
Als wir dort ankamen, war es noch sehr voll und wir wollten eigentlich schon fast wieder fahren, bis wir entdeckten, das hinter dem großen Parkplatz noch ein weiterer lag, der etwas mehr im Wald versteckter war. Dieser war bis auf ein Auto leer.
Dort suchten wir uns ein Plätzchen, aber ruhig wars zunächst nicht gerade,
da man rund um die Seilbahn schon kräftig für den am nächsten Wochenende statfindenden Downhill-Worldcup werkelte. Gegen 18.00 Uhr war aber dort auch Feierabend. Es gesellte sich noch ein weiteres Womo für die Nacht zu uns und wir konnten doch noch einen ruhigen Abend verbringen.

14. Tag: Dienstag, 02.06.2009

Heute morgen gondelten wir also mit der Nevis-Range-Gondelbahn auf den Berg.
Dort kann man zwei Wege laufen, die zu verschiedenen Aussichtspunkten gehen,
wobei der etwas weitere die bessere Aussicht liefert. Beide Wege sind ganz gut zu laufen und es gibt eine Menge Panorama. Man ist natürlich nicht alleine und da es nur diese beiden Wege gibt, entzerrt sich der Besucherstrom nicht.
Ansonsten ist der Ben Nevis Skigebiet, es gehen noch zwei Sessellifte den Berg weiter hinauf, aber diese sind abgeschaltet. Da wir schönes Wetter hatten, war es trotzdem ein tolles Programm für den Vormittag. Wer mag, kann auch in dem ganzjährig geöffneten Lokal mit Aussicht zu Mittag essen.

hiermit geht es rauf auf den höchsten Berg Großbritanniens

Schnee lag auch noch auf den Kuppen

Wir gondeln wieder hinunter und setzen unsere Tour noch bis kurz vor Oban fort.
Hier wollten wir eigentlich wieder auf einen Wanderparkplatz, doch da steht zum einen: Zufahrt nur für Light Vehicles! Das hätte man nach einer Ortsbegehung noch ignorieren können, aber das No-Overnight-Parking dann nicht mehr.
So kehren wir auf dem direkt benachbarten Campingplatz ein und verbringen einen
sehr gemütlichen Nachmittag in der Sonne.
Hier hatten wir noch eine Begegnung mit einer skurrilen Art der PKW-Mitnahme.

scheinbar darf man hier sein Auto einfach an die AHK hängen

15. Tag: Mittwoch, 03.06.2009

Nachdem wir den Morgen sehr ruhig angegangen waren, setzten wir unsere Tour am späten Vormittag fort. Zunächst ging es zum neu ausgesuchten Zwischenstopp am Dunnstaffnage Castle und der dazugehörigen Kapelle. Nun hat sich die Historic-Scotland-Mitgliedschaft endgültig rentiert.

im Innenhof der Schloßruine

Aussenansicht des Schlosses

Nachdem wir die aus dem 14. Jahrhundert stammende Burganlage, die nur noch Ruine ist, genauestens unter die Lupe genommen hatten ging es weiter Richtung Kennacraig, denn für heute war die Fähre nach Islay gebucht. Dort hatten wir dann noch etwas Zeit für eine Ruhepause, bis wir um 17.30 Uhr pünktlich auf die Fähre fuhren. Jetzt hatten wir 2 Stunden und 20 Minuten Zeit zu lesen oder was auch immer zu tun.
Da wir auch das Abendessen auf der Fähre eingenommen haben, war die Überfahrt recht kurzweilig.

Hafeneinfahrt von Port Ellen

Um 20.30 Uhr ruckelten wir dann in Port Ellen von der Fähre und wurden sofort vom ganz eigenen Charme der Insel in Empfang genommen. Man kann nicht erklären warum, aber Islay ist irgendwie anders. Wir wollten nun versuchen, an unserem für morgen ausgesuchten Wanderziel, den Killinallan-Point einen Stellplatz zu bekommen.
Kurz hinter Bridgeend sahen wir zum ersten Mal Kühe beim Strandspaziergang.
Sie trotteten in aller Ruhe am Wasser entlang. Das dürften wir unseren Kühen zu
Hause nicht erzählen, die beantragen alle Asyl.
Schon auf dem Weg und auch hier im Vorbeifahren grüßten uns die Insulaner immer wieder freundlich, selbst als wir uns eindeutig zum Freistehen fertig machten.
Direkt mit Blick auf den Loch Gruinart verbrachten wir unsere erste Nacht auf Islay.

Sonnenuntergan am Loch Gruinart

so haben wir dort gestanden

16. Tag: Donnerstag, 04.06.2009

Gut ausgeruht machten wir uns bei sonnigem Wetter auf den Weg zum Killinallan Point. Die im Internet gefundene Wegbeschreibung passte haargenau, nur wo sollte der auf dem Bild dargestellte kilometerlange Sandstrand sein?
Wir querten noch ein Schafgatter und umkurvten eine Düne und huch !
.. da war er und sah genauso aus wie auf dem Foto. Wow!

ist das nicht toll

Wir waren an diesem Morgen die einzigen Menschen hier am Strand,
den man wirklich kilometerweit entlanglaufen kann.Dadurch das gerade Ebbe war, wirkte er noch größer.
Die Seehunde auf den nahen Felsen schienen fast mit uns spielen zu wollen,
denn sie schwammen dann eine ganze Weile neben uns her.
Ein super Ort um Ruhe zu tanken, denn außer den Seehunden, ein paar Möwen und Austernfischern und den obligatorischen Schafen gibt’s hier nichts.
s

ob die wohl für einen Hering näher kämen ?

Meeressand soweit das Auge reicht

die scheinen dort in der Nähe auch gebrütet zu haben-
hat ganz schön Alarm gemacht, als wir in seine oder ihre Nähe kamen

Gegen Mittag erreichten wir wieder unser Womo, das war wirklich ein toller Weg.
Nach kurzer Rast machten wir uns nun auf den ersten Teil der Islay-Destillerie-Tour und fuhren nach Bruichladdich. Leider gabs an der Destillerie tagsüber keine Führung und wir entdeckten auch keinen Laden. Der Ort selbst besteht nur aus ein paar kleinen Häusern, die sich in ihrem schmucken weiß ans Ufer schmiegen. Etwas ausserhalb des Ortes, auf einer Farm, gibt es nun wohl Schottlands jüngste Destillerie, die erst 2005 gegründet wurde.
In dem kleinen Kramladen im Ort gab es dann auch schon Miniatur-Abfüllungen des ersten 3-jährigen Whiskys von Kilchoman.. Das Chaos in diesem kleinen Laden, der auch zugleich Cafe war, wurde von der jungen Inhaberin total beherrscht.
Sie hatte eine beindruckende Zahl an Insel-Whiskys im Angebot, darunter auch einige limitierte Auflagen, die uns dann aber doch etwas zu teuer waren.
Als wir zwei Miniaturen des Kilchoman erstanden, sagte sie uns,
wir sollten doch in ein paar Jahren wieder kommen, dann gäb´s den auch in gut und in einer vernüftigen Flaschengröße.

wir parken direkt vor dem Laden

Vielleicht nehmen wir sie ja beim Wort. Weiter gings nun in Richtung Bunnahabian.
Als wir dort nach 4 Meilen mal wieder fürchterlicher Straße ankamen, standen wir vor dem völligen Gegenteil von Bruichladdich. Zwar besteht auch hier der Ort nur aus ein paar Häusern, aber hier ist alles in mausgrau gehalten, was mit den Lagerhäusern und Türmen der Destillerie im Hintergrund einen gewissen indrustriellen Charme verbreitet. Was Farbe doch ausmacht.

wie hier die Destillerie, wirkte der ganze Ort etwas duster

Leider waren wir für die letzte Tour heute ein paar Minuten zu spät dran und so gingen wir nur in den Laden. Da hier noch die jungen Herren der letzten Tour ihren Probeschluck verköstigten, konnten auch wir noch einen ergattern und schwupps, schon wieder wechselte eine Flasche Whisky den Besitzer.
Vielen Dank fürs Plastikgeld ( armes Konto !)
Wir ließen Coal Ila dann mal vorsorglich aus, denn es gibt ja noch Bowmore, die kleine Inselhauptstadt. Im Vergleich zu den anderen Orten auf der Insel herrscht hier fast hektisches Treiben. Hier halten wir natürlich auch, um die Destillerie zu besuchen,
aber auch die kleine Kirche von Bowmore hat es uns angetan. Sie ist etwas Besonderes,  weil sie rund gebaut wurde. Wirklich sehenswert ist sie allerdings nur von aussen. Von innen sieht man fast nichts mehr von ihrer runden Bauweise, da Orgel und Kanzel sowie ein paar Möbel die Form verdecken. Die Einrichtung ist typisch für eine reformierte Kirche, ohne viel Schmuckwerk und Verzierung. Beeindruckend sind lediglich die beiden aus grauem und schwarzem Marmor hergestellten Sarkophage des Stadtgründers Campbell und seiner Frau, die auch einen großen Teil des Platzes in der Kirche einnehmen. Leider wurden auch diese optisch nicht sehr wirkungsvoll angebracht.
Die Kirche ist übrigens rund gebaut, damit der Teufel keine Ecken zum verstecken hat. Wieder mal so ein praktischer Ansatz, wie er mir in den irischen Segenswünschen schon immer gefällt !

das kleine runde Kirchlein von Bowmore

Nun machen wir uns auf den Weg nach Kintra im Süden der Insel, wo wir auf den Campingplatz wollen. Morgen soll es dann von hier zu einer Wanderung losgehen.
Der Campingplatz ist mehr als niedlich, es gibt weder Strom (man kann für 50 Pence sein Handy oder seine Batterien bei der Besitzerin der Farm laden lassen) noch eine Entsorgungsmöglichkeit für Toiletten und Abwasser. Auch das Trinkwasser kommt aus einer eigenen Quelle und muß erst gekocht werden, bevor es benutzt werden kann.
Die Dusche ist nicht geschlechtergetrennt, aber immerhin eine abgeschlossene Kabine. Nachdem die Farmersfrau mich gefragt hat, wie groß unser Womo im Vergleich zu einem Volkswagen-Camperbus ist (meine Aussage: ein bisschen größer) errechnet sie irgendwie für mich nicht nachvollziehbar einen Preis von 14 GBP. Ein wenig happig vielleicht, wenn man die nicht vorhandene Infrastruktur bedenkt, aber dafür
stehen wir auch fast auf dem Strand und haben einen tollen Blick aufs Meer
und den Sonnenuntergang.
Die für morgen geplante Wanderung hat sich erledigt. Der Weg startet zwar direkt hier am Campingplatz, aber zum allererstenmal erleben wir hier ein Verbot für Hunde auf der Weide. Mal sehen, wo wir dann morgen laufen.

noch näher am Wasser geht kaum noch, oder ?

ich glaube, ich bin in der Karibik

17. Tag: Freitag, 05.06.2009

Wir beschließen, einfach mal in Richtung Mull of Oa zu fahren. Eigentlich soll dort noch ein Parkplatz sein und wir hoffen mal, dass der Hund dort mitlaufen darf.
Der Parkplatz existiert tatsächlich. Er ist ein gut ausgebauter Picknickplatz mit Tischen und einer Tafel, die den Weg, die Flora und Fauna und das am Mull gelegene Monument beschreibt. Von einem Verbot für Hunde steht da trotz mehrerer Viehgatter nichts und er ist ja sowieso an der Leine. Vom Parkplatz aus geht es auf den herrlichen Rundwanderweg, in dessen Mitte das American Monument liegt.
Es ist eine Erinnerung an zwei 1918 hier an der Küste gesunkene amerikanische Kriegsschiffe. Bei dem Unglück ist die komplette Besatzung beider Schiffe ertrunken. Viel beeindruckender als das Monument ist allerdings die Landschaft am Mull of Oa
und der Blick aufs Meer. Mit viel Glück soll man hier Wale und Seeadler sehen können, aber wir haben dieses Glück leider nicht.

Steilküste am Mull of Oa

das American Monument

ich könnte stundenlang auf´s Meer schauen

Wieder ist es früher Mittag, als wir uns zur Islay-Destillerie-Tour Teil 2 aufmachen. Heute stehen die Destillerien von Ardbeg, Lagavulin und Laphroig auf dem Programm.
Peter mag diese rauchigen, leicht bis stark torfig schmeckenden Whiskys dieser drei Destillerien sehr gerne. An der gleichen Straße kann man auch noch das Kildalton Cross besichtigen, das auf dem Kirchhof einer kleinen Kirchenruine aus dem 13. Jahrhundert steht. Es ist deshalb etwas Besonderes, weil es bereits um 800 n. Chr. aus einheimischen Steinen errichtet wurde. Auf der Vorderseite gibt es biblische Szenen, die die Jungfrau Maria und das Jesuskind sowie König David mit dem Löwen zeigen.
Auf der Rückseite sind Tiere dargestellt, was dann eher wieder keltisch sein dürfte.
t

Kildalton Cross
schon beeindruckend, wie so etwas die Zeit überdauert

Bei Ardbeg und Laphroig gibt’s diesmal nur einen Foto-Stop und bei Lagavulin verpassen wir die letzte Tour wieder um ein paar Minuten - schlechtes Timing -.
Na ja, leisten wir uns halt so eine Flasche, wird schon passen!
Nachdem wir rund um Port Ellen keinen Übernachtungsplatz gefunden haben, geht’s noch mal hoch bis nach Bridgeend, aber das ist ja keine wirkliche Entfernung.
Dort wo die Kühe zwei Tage zuvor ihren Strandspaziergang machten, finden wir ein, vom starken Wind mal abgesehen, ruhiges Plätzchen für die Nacht.
Mal wieder mit Blick aufs Meer!
Da werden wir dieses Jahr richtig verwöhnt.

18. Tag: Samstag 06.06.2009

Heute müssen wir früh raus. Schon um 9.00 Uhr müssen wir spätestens für die Fähre zurück nach Kennacraig einchecken. Also geht erstmals in diesem Urlaub um 7.00 Uhr der Wecker. Pünktlich kommen wir am Hafen an und es ist brechend voll an der Fähre. Schon auf den Zufahrten wirken die Autos wie gestapelt.
Leider gibt’s auf diesem Schiff im Aufenthaltsraum für Hundebesitzer keine Tische, sodass wir die Fahrzeit nicht mit einem Spielchen verkürzen können. Also bleibt es bei Lesen und Postkarten schreiben. Draussen ziehen die ersten Regenwolken auf und ein starker Wind bläst einem ins Gesicht, wenn man den Kopf aus der Tür streckt. Irgendwie geht auch diese Überfahrt um und wir erleben zum allererstenmal bei unseren vielen Fährfahrten, dass wir rückwärts von der Fähre müssen, warum auch immer.
Da wir eh schon Verspätung haben, gehen wir jetzt endgültig davon aus, das wir die 12.35 Uhr – Fähre nach Arran nicht mehr erreichen. Diese Insel ist unser nächstes Ziel. Nachdem endlich alle Autos von der Fähre rangiert sind, machen wir uns an die nur
10 km kurze Querung der Halbinsel Kintyre, um zur Fähre nach Arran zu kommen.
Die scheint es entweder mit Ihrem Fahrplan nicht so genau zu nehmen, oder hat gewartet, das lässt sich nicht feststellen. Wir hüpfen auf den allerletzten Drücker und auch auf die letzten 7,38 m Platz auf die Fähre. Alle Autobesitzer der vor uns parkenden Fahrzeuge werden auf der kleine Fähre noch mal zusammengetrommelt, um ein paar Zentimeter vorzufahren, damit hinter uns die Klappe überhaupt zu geht. Ein Hoch auf die Ferrymen und ihr Auge, alles passt !

das nenn ich Maßarbeit !

Da die Welle genau von der Seite kommt, rumpeln wir mächtig hin und her und
kommen kräftig durchgeschüttelt auf Arran an. Beim Runterfahren von der Fähre setzen wir mit unserem Womo einmal auf, denn die Abfahrt macht einen kräftigen Knick in der Mitte; nicht so schön, aber keine größere Macke, also schnell wieder vergessen. Jetzt erstmal einen Whisky !
Also auf zur ehemals jüngsten Destillerie hier in Lochranza. Diese wurde 1995 gegründet und hat somit schon Whisky fertig. Hier warten wir auch, verbunden mit einer kleine Mittagspause, auf die nächste Führung. Die junge Dame, die diese macht, ist mit einem Enthusiasmus und Humor bei der Sache, der wirklich ansteckend ist und wir erfahren mal wieder ein paar neue Kleinigkeiten über Whisky. Es lohnt sich doch, ab und an mal wieder eine Tour zu machen. Diese Destillerie experimentiert mit einer Serie von gebrauchten Fässern der besten Weine Europas. Der Whisky reift 8 Jahre in einem neuen Fass und kommt dann noch mal für 9 Monate in eines dieser gebrauchten Weinfässer. Darunter so für Whisky doch sehr exotische Sachen wie Tokaya aus Ungarn oder Champagner. Wir entscheiden uns für eine Flasche aus einem Bordeaux-Fass und für ein paar Mitbringsel. Da wir beim Probeschluck auch den Tokaya-Whisky testen durften, fragen wir doch gleich mal nach, wie wir denn in Deutschland an diese Whiskys kommen, wenn unser Geldbeutel sich wieder erholt hat. Am besten bestellt man sie wohl übers Internet gleich hier in Arran und die versenden das leckere Zeug dann. Das müssen wir zu Hause gleich mal nachsehen.

Der Eingang zur Destillerie in Lochranza

nett gemachte Dekoration

In der Destillerie liegt auch einiges an Infomaterial über die Insel und wir entdecken, dass es in Blackwaterfoot einen Campingplatz geben soll. Wir brauchen dringend Wasser und Strom, denn unsere Bordbatterien geben nicht mehr viel her.
Das würde von der Strecke her ja gut passen, denn wir wollen uns noch die Steinkreise und die KingsCave an der Westküste ansehen und Blackwaterfoot liegt direkt dahinter. Das Debakel nimmt so seinen Lauf. Es fängt damit an, das wir die Steinkreise nicht finden, irgendwie haben wir wohl das Schild übersehen, wenn es eins gab.
 Plötzlich stehen wir schon am Parkplatz für die KingsCave. Na gut, also Steinkreise morgen und heute nur noch Höhle, es ist ja auch schon spät. Höhlen gefunden, aber keine Malereien, oder zu dumm, sie zu erkennen, also auch, bis auf die landschaftlichen Reize kein erbaulicher Ausflug.

ob das wohl Kings Cave war ?

Jetzt auf zum Campingplatz und morgen in aller Ruhe und frisch ausgeruht weiter. Blackwaterfoot ist klein, aber wir finden den Platz nicht! Erst in die eine Richtung, mühsam gedreht und ab in die andere Richtung, auch nix ! Also weiter nach Brodick,
da solls ja auch noch einen Platz geben. Die Fahrerei hier ist anstrengend, ständig enge Kurven und ein ewiges Auf und Ab lassen zumindest für den Fahrer die landschaftlichen Reize der Insel verblassen. Die Stimmung im Womo sinkt rapide.
In Lamlash, das auf dem Weg nach Brodick liegt, entdecken wir einen Campingplatz, aber der ist vom CaravanClub und für „Members Only“.
Also doch Brodick ! Doch auch hier keine Spur vom Campingplatz oder einem Hinweisschild. Oh Mann, sind wir heute zu blöde oder wollen die uns vereimern ?!
Wir halten an und fragen, aber die Auskunft ist nicht erbaulich. Der Campingplatz hier wäre doch sehr „basic“ und eher zum Zelten als für Caravans geeignet, na super!
Der in Lamlash wäre wohl schön, hatte man gehört ( aber der war ja nur für Mitglieder *seufz*) oder der in Lochranza. Da wir den Campingplatz in Brodick nun auch nicht mal fanden, um ihn zu begutachten, umrunden wir also doch völlig ungeplant die ganze Insel und kommen müde in Lochranza wieder an.
Wir beschließen, die Steinkreise kreisen zu lassen und auch die angedachte Wanderung bei Whiting Bay morgen ausfallen zu lassen und einfach mal einen Relax-Tag einzulegen. So buchen wir gleich für 2 Nächte à 18 GBP den Platz in Lochranza. Bestimmt kann man sonst von hier auch noch was unternehmen, wenn uns danach ist.

9. Tag: Sonntag, 07.06.2009

Wie schon gestern angekündigt, wird dieser Tag ein richtiger Gammeltag,
muß auch mal sein. Es gibt nur einen kurzen Spaziergang zur Schlossruine von Lochranza. Dabei entdecken wir auch noch die Auschilderungen für einige Wanderwege in der Umgebung. Gegen Nachmittag stellen wir dann fest, dass unsere Bordbatterien nicht laden. Peter sucht nach den möglichen Ursachen, kann aber nichts finden, so haben wir die Befürchtung, dass unser Ladegerät den Geist aufgegeben hat.
Peter bastelt mit unserem Ladegerät für den Motor unseres Schlauchbootes eine Übergangslösung, die aber nicht die Leistung hat, die das normale Ladegerät bringt. Mal sehen, wie das weiter geht.

Unerwarteter Besuch auf dem Campingplatz

Lochranza ist umgeben von Bergen

die Schloßruine von Lochranza

Die Rehe waren scheinbar gar nicht scheu
sogar am Fährhafen lag eines in der Sonne

20. Tag: Montag, 08.06.2009

Nachdem wir in Brodick noch eben Kühlschrank-Vorräte aufgefrischt haben, hüpfen wir wieder auf die Fähre zum Festland. Arran ist auf jeden Fall eine schöne Insel und sollten wir nochmal herkommen, werden wir sie mit etwas mehr Ruhe besuchen.
Das Wetter verheißt diesmal eine ruhige Überfahrt, und so ist es auch. Danach machen wir uns auf den Weg zu unserer Zwischenstation Falkirk. Hier betrachten wir die technische Meisterleistung eines Schiffshebewerks der besonderen Art. Wie ein großes Riesenrad trägt es die Schiffe von unten nach oben und umgekehrt. Der Kanal ist dafür sogar extra noch ein Stück auf Brückenpfeiler gesetzt worden. Leider hat es sich wohl für die Berufsschifffahrt nicht bewährt, denn heute sieht man dort nur noch die Tourismusboote, mit denen man dort rauf und runter fahren kann, sowie ein paar kleine Yachten und Charter-Hausboote.

 

Schiffshebewerk Falkirk-Wheel

Wir setzen unseren Weg nach Edinburgh fort und suchen den im Womo-Führer beschriebenen Stellplatz am Ocean-Terminal. Leider hat sich im Gegensatz zu der im Führer geäußerten Meinung, der Platz werde sich zum Womo-Treffpunkt entwickeln, dass ganze zu einer NO-Overnight-Geschichte entwickelt.
Wir haben keine große Lust, einen kostenlosen Stellplatz in der City zu suchen und fahren zum Campingplatz Silverknows, der am Stadtrand von Edinburgh liegt. Dort verbringen wir den Rest des Tages, es ist inzwischen ja auch schon wieder nach 17.00 Uhr, mit Faulenzen und der Planung für den nächsten Tag.

21. Tag: Dienstag, 09.06.2009

Ausnahmsweise kommen wir mal früh aus den Puschen und machen uns auf zur Bushaltestelle. Es gibt zwei Busse des öffentlichen Nahverkehrs, die direkt bis in die City fahren ( Nr. 16 und 27 der Lothian-Busse, die 27 fährt deutlich kürzer). Zur Haltestelle läuft man 10 - 15 Minuten vom Campingplatz aus.
Das Tagesticket für einen Erwachsenen kostet 3 Pfund und man kann den ganzen Tag alle Linien der Lothian-Busse damit nutzen, das macht die Oben-Ohne-Touri-Busse eigentlich überflüssig, kostet wohl nur etwas mehr Zeit, denn die Busse halten an jeder Milchkanne. Es fährt auch ein Privatbus vom Campingplatz aus, wir haben aber nicht nach dem Preis gefragt, da für uns dessen Rückfahrzeiten nicht in Frage kamen. Wir hatten den Hund im Wagen gelassen und wollten ihn natürlich nicht bis zum späten Nachmittag allein lassen Unser Plan war eigentlich, ihn mittags einzusammeln und dann noch mal in die Stadt zu fahren. Der Plan änderte sich schon nach kurzer Zeit, da ich nämlich ganz geschickt unsere Mitgliedskarte von Historic Scotland vergessen hatte, und wir somit nicht ins Schloss gehen konnten.
Wir besuchten also zunächst das Whisky-Museum. Eine ganz witzige Angelegenheit, die mit einer audiovisuellen Tour in einem Whisky-Faß beginnt, auf der einem erklärt wird, wie Whisky entsteht. Danach werden einem noch mal die 4 großen Produktionsgebiete des Whiskys näher gebracht (Highlands, Lowlands, Speyside und Islay) und noch mal der Unterschied zwischen Single-Malts und Blends erklärt. Danach gibt’s einen Probeschluck und eine Erklärung dazu, wie man Whisky ordnungsgemäß verköstigt Dabei kann man einen Blick auf eine der größten Whiskysammlungen weltweit werfen. Für insgesamt 11 Pfund muß man das nicht machen, wenn man schon Destillerien besichtigt hat, denn es ist eigentlich nichts Neues mehr dabei und die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der Produktionsgebiete kann man auch im Selbsttest herausfinden. An sich ist es aber eine ganz witzige Angelegenheit.

die Whiskyfass-Bahn

da kann man nur staunen

scheinbar sind auch geschlossene Flaschen nicht ganz dicht

Wir gestalten also um, und beschließen, die Royal Mile entlangzulaufen und dann
für den Rest der Stadtmitte später noch mal wiederzukommen.
Allerdings hält auch dieser Plan nicht lange Stand. Die Royal Mile erweist sich als Souvenirladen-Einkaufsmeile, in der die Häuser und Sehenswürdigkeiten fast gänzlich untergehen. Auch die wenigen besonderen Geschäfte, wie zum Beispiel einen Laden für echte Kilts (nicht die nachgemachten aus dem Souvenirladen) übersieht man fast völlig, da alles mit Ramsch behangen ist. Wir betrachten noch eingehend die
St.Giles-Kathedrale und haben dann schon eigentlich keine Lust mehr.
Die Menschenmenge und die Souvenierläden sind nicht wirklich was für uns.

St. Giles-Kathedrale

das Seitenschiff mit Flaggen

hier ruht James Graham, Marquess of Montrose

Wir biegen in eine Seitenstraße ab, um zur Bushaltestelle zurückzukehren.
Dies ist wegen der Tatsache, das die komplette Princess-Street Baustelle ist,
die man nur am West- oder Ostende queren kann, gar nicht so einfach. Auf dem Weg zurück stellen wir fest, dass die Seitenstrassen und Vororte fast schöner sind
 als die Innenstadt.
Wir sind also so gegen 14.00 Uhr wieder auf dem Campingplatz, erlösen unseren Hund und haben gar keine Lust noch mal in die City zu fahren. Wir beschließen, morgen mit dem Womo in die Stadt zu fahren. Ich werde mir dann noch das Schloß ansehen und Peter mit dem Hund am Wagen bleiben, wir wollen ihn nicht noch mal so lang alleine lassen. Und so verbringen wir noch einen ruhigen Nachmittag am Womo.

22. Tag: Mittwoch,10.06.2009

Wie gestern beschlossen, geht es mit dem Womo in die Innenstadt.
Dank Navi ja eigentlich keine schwere Aufgabe, wäre da nicht die Großbaustelle. Irgendwie schaffen wir es auf die andere Seite zu kommen und nach dem ersten Fehlversuch ( Höhenbalken) auch einen Parkplatz unterhalb vom Schloß zu bekommen. Ich mache mich auch sogleich an den Aufstieg zum Castlehill. Das Schloß und die Aussicht über Edinburgh sind schon beeindruckend und nachdem wir heute morgen ja selber noch mal durch die City gefahren sind, muß ich ja sagen, das Edinburgh doch einen Besuch wert ist. Ich denke es gibt noch viel Interessantes abseits
der Royal Mile zu entdecken. Den nächsten Besuch werden wir besser planen,
und die Royal Mile gleich auslassen.
Gute 2 Stunden braucht man schon fast fürs Schloß, vor allem, wenn man auch noch die Museen darin besichtigen will und sich näher mit der Krönung der schottischen Könige auseinandersetzen möchte. Es ist natürlich nicht leer hier, sondern wahre Menschenmassen strömen durch die alten Gemäuer, so dass man seinen Charme manchmal nicht wirklich auf sich wirken lassen kann. Der Besuch lohnt sich aber auf alle Fälle und dank der Mitgliedschaft bei Historic-Scotland ja auch kostenlos.
Der Eintrittspreis liegt ansonsten bei 13,00 GBP pro Person.

ganz schön imposant, das Schloß von Edinburgh

der Eingangsbereich

das Schloß besteht aus vielen einzelnen Gebäuden

Wieder am Auto, verlassen wir kurz danach Edinburgh und machen uns auf den Weg nach New Abbey, neben Caerlaverock-Castle unsere letzte Schottland-Station.
Wir erreichen den kleinen Ort so gegen 17.00 Uhr und können auf dem Parkplatz direkt an der Sweetheart Abbey auch prima Übernachten. Leider fängt unsere Elektrik jetzt völlig an zu spinnen, was aber kein Wunder ist, da die Batterien ja fast nicht geladen wurden. Peter nimmt noch mal alles unter die Lupe und findet schließlich versteckt in der zweiten Bordbatterie noch eine Sicherung und diese hat den Geist aufgegeben. Heute liebe ich ihn dafür, das er Jäger und Sammler ist und immer alles an Werkzeug, Kabelresten und sonstigen Utensilien mitschleppt. Denn so eine Jumbosicherung wie die, die da kaputt ist, haben wir natürlich nicht, aber eine kleine mit der gleichen Leistung und so bastelt Peter aus dieser, einem Stück Kabel und ein paar Kabelschuhen eine Übergangslösung und siehe da, das Ladegerät läuft wieder. Hurra !
Keine teure Reparatur, kein schleichender Kurzschluss, nur eine neue Sicherung wenn wir zu Hause sind.

23. Tag: Donnerstag 11.06.2009

Nach einem gemütlichen Frühstück gehen wir die paar Meter zum Eingang des Abteigeländes und sammeln unseren vorletzten Stempel im Historic-Scotland-Buch.
Danach erkunden wir das Gelände. Es ist nicht so groß wie das in Melrose, aber trotzdem einen Besuch wert. Die Abtei wurde 1273 von Devorgila Balliol gegründet und hat den Namen Sweetheart Abbey erhalten, weil sich die Gründerin hier zusammen mit dem Herz ihres Mannes begraben ließ.
Nach seinem Tod hatte sie das Herz in ein Behältnis gegeben und bis zu Ihrem eigenen Tod sechzehn Jahre später stets bei sich getragen.
Desweiteren bietet New Abbey noch eine alte Getreidemühle und ein Museum mit Trachten und Kleidungsstücken aus Schottland, die wir aber nicht besichtigt haben. 

Sweetheart Abbey - die Ruine für Romantiker

Nach dem Besuch der Abtei machten wir uns auf den kurzen Weg zum dreieckigen Schloß. Als Wohnmobilist sollte man nicht direkt nach Caerlaverock Castle fahren, denn bei der Zufahrt durch das alte steinerne Tor bekommt man ein Höhenproblem,
 max. 3 m passen hier durch.
Kommt man von Dumfries aus zum Schloß kann man vorher am Wanderparkplatz Castle Wood halten und sozusagen das Pferd von hinten aufzäumen.
Man macht einen ca. 20 minütigen Spaziergang durch den Schloßwald, kommt an den Grundmauern des alten Schlosses vorbei und erreicht dann die Rückseite von Caerlaverock Castle. Vor dem Schloß ist eine große Picknickfläche und an der Kasse ist auch ein kleines Café und der obligatorische Souvenirladen.
Baubeginn von Caerlaverock Castle war im 13. Jahrhundert. Wie viele Burgen wurde sie dann wieder zerstört und 1593 wieder aufgebaut. 1634 wurde die Burg erweitert, nur um 1640 gleich wieder zerstört zu werden.
Danach hatte man scheinbar die Nase voll und ist umgezogen.

Caerlaverock Castle

Es ist früher Nachmittag als wir Plumpudding Castle wieder verlassen.
Der Spitzname stammt aus der alten Kindersendung Robby, Tobby und das Fliewatüüt.
Eine Aufgabe bei der Roboterprüfung für Robby war nämlich das dreiecke Schloß zu finden und sein Geheimnis zu ergründen.

Wir beschließen, uns schon mal ein Stückchen auf den Heimweg zu machen, dann haben wir morgen nicht mehr so viel zu fahren. Wir denken so an 2 - 3 Stunden, also ca. 250 km. Kurz bevor wir anhalten wollen, geraten wir jedoch in einen dicken Stau und als wir diesen umfahren wollen, mitten in den Feierabendverkehr.
Es ist dann fast halb sieben als wir wieder auf die Autobahn fahren, so lange sollte das eigentlich gar nicht gehen heute. Egal, an der nächsten Raststätte wird gehalten.
Doch zu unserer Überraschung darf man hier nur 4 Stunden kostenlos stehen, darüber hinaus wollen die doch glatt 19 GBP von einem Womo-Fahrer. Ganz schön happig, dafür das es nicht mal extra Plätze gibt, sonder man sich mit den LKW´s die Stellfläche teilen soll. Also weiter zum nächsten Rastplatz, aber hier war es das gleiche Spiel. So ging es noch an zwei weiteren und völlig entnervt suchten wir dann einen Campingplatz.
Da waren wir mittlerweile schon in der Nähe von Birmingham.
Bis wir den in der Karte eingezeichneten Platz dann endlich gefunden hatten, war es 21.00 Uhr und wir völlig kaputt. Es wurde ein kurzer Abend, denn wir fielen relativ schnell in unsere Betten.

24. Tag: Freitag, 12.06.2009

Einen Vorteil hatte die Fahrerei von gestern, denn so hatten wir es heute nicht mehr weit bis Dover. Wir konnten etwas länger schlafen und erreichten Dover nach ereignisloser Autobahnfahrt gegen 14.00 Uhr. Die Fähre war eigentlich erst für morgen gebucht, aber wenn wir beide erstmal auf dem Heimweg sind, wollen wir auch so schnell wie möglich nach Hause. Wir suchten also die Info von Norfolkline am Hafen von Dover und wie eigentlich nicht anders erwartet, konnten wir schon um 16.00 Uhr auf die Fähre hüpfen. Die Sonne schien zum Abschied und die Kreidefelsen von Dover leuchteten extra nur für uns. Etwas schwermütig standen wir an der Reling, es war ein toller Urlaub.

Kreidefelsen von Dover

Dover Castle

Eigentlich sind wir fast sicher, dass wir im nächsten Jahr wieder hier anlegen werden.
Es hat uns supergut gefallen.
Nach der Fährüberfahrt - zurück interessiern die Hundepapiere übrigens niemanden - machen wir uns sofort an die Weiterfahrt und erreichen gegen 23.30 Uhr wieder unsere heimatlich Gefilde. Wir sind glücklich über einen Urlaub ohne große Vorkomnisse.
Es war ein wenig anstrengend, unser Programm, aber auch sehr spannend.

Wenn wir wieder herkommen, werden wir in aller Ruhe die Inseln oder die Highlands erkunden, denn das hat es uns am meisten angetan.
Eins ist auf jeden sicher, es war nicht unser letzter Besuch in Schottland.
Nette, lebenslustige Menschen und eine wunderschöne Landschaft laden zu weiteren Aufenthalten ein.

Wer sich jetzt gewundert hat, daß fast keine Fotos von Destillerien zu sehen waren, der kommt jetzt auf seine Kosten, denn wir haben hier unsere kleine Sammlung an den Schluß gestellt.
Slainte und bis bald !

Glenfiddich - professionell aber schnell

Strathisla - die fünf Pfund Eintritt wert

Bruichladdich - der letzt Stillman scheint nicht gut gewesen zu sein

Bunnahabhain - eins der wenigen weißen Hausteile

Bowmore - nichts außergewöhnliches im Laden

Ardbeg - ebenfalls mit Still vor der Tür

Lagavulin - Mittelpunkt des kleinen Ortes

Laphroaig - hier kann man auch Landbesitzer werden

Port Ellen - leider wird nicht mehr produziert

Arran - die Experimentierfreudigen

zurück zum Seitenanfang