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Eigentlich hätte hier ein Schottland-Reisebericht stehen sollen…aber erstens kommt es anders und zweitens als man
denkt. Da man uns an der Fähre Dünkirchen-Dover nicht mit unserem Hund nach England lassen wollte, da es ein Problem mit dem Mikrochip gab, kehrten wir drei Wochen vor Start dieser Tour unverrichteter Dinge wieder
nach Hause zurück. Hier wollten wir alles von unserem Tierarzt richten lassen, aber da ein Unglück selten allein kommt, stürzte ich am Samstag morgen und fiel genau auf meinen Oberkiefer, was mir den Verlust
einer Krone und eine Fraktur der beiden oberen Schneidezähne einbrachte. Damit hatte sich der erneute Fahrtantritt erledigt. Zum Glück konnten wir beide unseren Urlaub um 3 Wochen verschieben, so das nun der
29.08.2008 als neuer Reisetermin fest stand, sofern von meinen Zahnärzten das Okay kommen würde. Das wurde buchstäblich am letzten Tag erteilt. Wir hatten inzwischen durch mehrmaliges Nachlesen festgestellt, dass
sich das Mikrochip-Problem nicht so einfach lösen lies und haben kurzerhand die komplette Reiseplanung umgeschmissen und Skandinavien, insbesondere Finnland, ins Auge gefasst.
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Infos über Finnland
Der Eigenname Finnlands ist Suomi. Es umfaßt eine Fläche von 338.145 km² und ist das siebtgrößte Land Europas.
65 % dieser Landfläche sind von Wald bedeckt und 10 % sind Wasser, obwohl einem das viel mehr vorkommt. Finnland ist landschaftlich vollkommen anders als die beiden skandinavischen Nachbarländern, denn nur wenige
Erhebungen erreichen die 1000m-Marke, dafür gibt es ca. 187.000 Seen und 179.000 Inseln. 93 % aller Finnen sprechen finnisch. Diese Sprache unterscheidet sich ebenfalls extrem von denen der beiden anderen
Länder. Rund 6 % der Einwohner sprechen schwedisch und das übrige 1 % unterhält sich auf Sámi miteinander.
Das Land ist unterteilt in 5 Verwaltungsbezirke: Südfinnland, Westfinnland, Ostfinnland, Oulu
und Lappland. Darüber hinaus gibt es noch die autonomen Aland-Inseln, die im Bottnischen Meerbusen liegen.
Die Bevölkerungsdichte in Finnland beträgt durchschnittlich 16,7 Einwohner/km², was ca. 5 Mio
Einwohnern entspricht. Diese verteilen sich jedoch äußerst ungleichmäßig über ihr Land. Der Süden Finnlands ereicht eine fast mitteleuropäische Bevölkerungsdichte, während der Norden mit 2,2 Einwohnern/km²
fast als menschenleer gelten kann.
Das heutige Finnland ist eine recht junge Nation. Erst 1919 wurde die Republik Finnland ausgerufen. Davor stritten sich Schweden und Russland in ständigem Wechsel über die
Herrschaft in dieser Region.
Die Fährverbindungen sind sehr zahlreich und sehr unterschiedlich. Man kann direkt von Deutschland nach Helsinki fahren, ist aber dann lange auf See. Ansonsten bieten sich
Überfahrten von Schweden oder Tallin an, oder der Landweg über Schweden, wenn man in den Norden Finnlands reisen möchte.
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Wir entschieden uns für die Anreise über die Vogelfluglinie ( Puttgarden - Rodby und Helsingor - Helsingborg und dann
die schwedische Ostküste entlang. Wir wollten vom Norden Finnlands in den Süden und über die Aland - Inseln zurück.
Freitag, 29.08.2008
Versehen mit diversen Medikamenten für alle Zahneventualitäten ging es nach der Arbeit um 15.45 Uhr in Gelsenkirchen
los. Wir kamen gut durch, bis auf einen Stau in Hamburg und erreichten Puttgarden um 21.45 Uhr, konnten direkt auf die Fähre durchfahren und verließen diese um ca. 22.30 Uhr in Rödby wieder, freuten uns, das
alles so gut geklappt hatte und beschlossen, die 180 km bis Helsingör noch zurückzulegen und vielleicht auch noch überzusetzen. Der Entschluß hielt genau 20 km, dann gab es einen lauten Knall und die
Batterieanzeige sprang an. Unser Keilriemen hatte sich verabschiedet. Somit endete die Fahrt auf einem Rastplatz kurz hinter Rödby, da wir ja in der Dunkelheit eh nichts mehr ausrichten konnten.
Samstag, 30.08.2008
Leider hatte sich auch am Morgen nichts an der Tatsache des verschwundenen Keilriemens geändert. Da leider bei
unserem Fiat nicht nur die Lichtmaschine sondern auch die Wasserpumpe von dem Keilriemen angetrieben wird, war natürlich auch an eine weitere Fahrt nicht mehr zu denken. Mit einer Notlösung kämpften wir
uns bis ins 4 km entfernte Maribo vor, nur um festzustellen, dass wir erstens nirgendwo einen Keilriemen herbekamen und zweitens auch in Dänemark die Werkstätten samstags geschlossen sind. Wozu ist man also
mit einem Euro-Schutzbrief versehen. Der Griff ging zum Telefon und die Pannenhilfe wurde aktiviert. Zum Glück kannte sich der Abschleppwagen-Fahrer, den man uns schickte, in Maribo gut aus. So lotste er uns ein
paar hundert Meter zu einer kleinen Autowerkstatt, statt uns zurück bis nach Nakskov zu schleppen. Hier mussten wir zwar auch bis Montag warten, aber wir hatten einen ruhigen Stellplatz mit Strom im Hof der
Werkstatt. Das Wochenende verbrachten wir also nun ungeplant in Maribo, das sich als ganz nettes Städtchen entpuppte. Trotzdem waren wir schon wieder ziemlich angenervt.
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Montag, 01.09.2008
Direkt zu Arbeitsbeginn um 8.00 rollte man unsere Möhre auf die Bühne und machte sie wieder startklar.
Wir nutzten die Zeit für ein paar kleine Einkäufe und konnten um 10.00 Uhr endlich weiter Richtung Norden düsen. Bereits am Wochenende hatten wir dann die Tour geändert und den geplanten Abstecher bis
nach Kirkenes aus dem Programm gestrichen. Die Fahrt am heutigen Tag führte uns über die ereignislose E4 bis in die Nähe von Uppsala. Wir verbrachten die Nacht an einem Badesee in Björklinge.
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Schloss Helsingor
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Der Badesee in Abendstimmung
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Dienstag, 02.09.2008
Irgendwie konnten wir beide nicht lange schlafen und so waren wir um 7.30 Uhr schon wieder auf der Piste. Die
Rennstrecke gen Norden kommen wir gut voran, hier wird kräftig gebaut, bald kann man bestimmt schnurgerade bis Haparanda düsen. Nach einer verlängerten Mittagspause erreichten wir gegen 20.30 Uhr Pitea. Hier
wollten wir die Nacht an einem Stellplatz am Pite-Älv verbringen. Mitten in der Nacht hatten wir jedoch dann mal die Idee, das Krankenhaus von Pitea zu besuchen, da Peters Kreislauf plötzlich so gar nicht mehr
mitspielen wollte. Zum Glück war aber nichts Ernsthaftes feststellbar, außer eines ziemlich hohen Blutdrucks. Das bekamen die jungen Damen, die Peter umsorgten, jedoch schnell in den Griff und so konnten wir
gegen 4.00 Uhr zu unserem Stellplatz zurückkehren. Der Rest der Nacht war jedoch irgendwie unruhig.
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Der Stellplatz kurz vor Pitea
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Ausblick auf den Pite-Älv
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Mittwoch, 03.09.2008
Am Morgen ging es Peter nach einem kleinen Spaziergang auch wieder relativ gut und wir beschlossen, weiterzufahren.
Nach gut zwei Stunden fahrt begegnete uns die erste Elchfamilie, die ein Stück entfernt an einem See stand. Leider konnte man nicht zum fotografieren anhalten. Gegen Mittag erreichten wir die finnische Grenze,
stellten artig unsere Uhr eine Stunde vor, und setzten die Fahrt nun durch Orte fort, die kein Mensch wirklich aussprechen kann. Wir stoppten nochmal für einen Einkauf und erreichten unser Tagesziel, den
Pallastunturii Nationalpark so gegen 16.00 Uhr. Auf dem großen Parkplatz unterhalb des Hotels standen wir ganz einsam und verlassen in einer Ecke. Da das Wetter noch schön war, gab es noch eine kurze Runde
durch die gut markierten Wanderwege des Nationalparks. Infos über den Park bekommt man im NP-Center, das sich beim Hotel befindet. Laut dem Womo-Führer soll man dort auch gut essen können, wir haben das
allerdings nicht getestet.
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Der Wanderweg
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Blick auf das Hotel
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Rentiere gabs natürlich auch..
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Der Stellplatz
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Donnerstag, 04.09.2008
Eigentlich wollten wir heute morgen dann noch eine Tour durch den Nationalpark machen, aber dieser präsentierte sich in
dichtem Nebel. Außerdem mussten wir unser Fenster wieder neu abdichten. Unsere alte Reparatur mit ein wenig Dichtmasse und gutem Tape hatte ihren Geist aufgegeben und wir hatten nach dem Regen in der Nacht leichten
Wassereinbruch im Wohnbereich. Irgendwie sind wir vom Pech verfolgt, hoffentlich geht das nicht so weiter. Da der Nebel sich immer noch nicht verzogen hatte, als unsere Reparaturarbeit beendet war, setzten wir
unsere Fahrt nach Inari fort. Die 955 erweist sich nach kurzem Täuschungsmanöver auf guten 90 km als wahre Marterstrecke mit Schlaglöchern und Schlammstrecke ohne Asphalt. Fahrern neuerer Wohnmobile ist das
sicher nicht zu empfehlen, selbst bei unserer Möhre tat uns jeder Huckel weh. (Hätte man vorher den Reiseführer richtig gelesen, hätte mans gewußt) Ab Pokko ist die Straße wieder gut und man kann die
Aussicht über die grenzenlose Weite der Moor- und Heidelandschaft genießen, sollte aber immer ein Auge auf freilaufende Rentiere haben. Für die 250 km bis nach Inari brauchen wir so gut 4,5 Stunden und
erreichen am frühen Nachmittag den eingeplanten Campingplatz mit toller Aussicht auf den See. Es gibt noch eine Runde durch die nicht sehr schöne Stadt, die aber irgendwie trotzdem ihren Charme besitzt.
Gegen Abend kommt nochmal die Sonne raus, und wir testen unser neu erstandenes Schlauchboot.
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Die Schotterpiste
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Hund und Herrchen beim Schlauchboottest
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Freitag, 05.09.2008
Nach dem Frückstück klart der Himmel auf, wie für uns gemalt, denn wir wollten heute zur Pielpajärvie-Wildmarkkirche
laufen. Die Kirche wurde 1760 eingeweiht und ist nur per Boot oder zu Fuß erreichbar. Sie befindet sich an einem heiligen Platz der Sámi und lag früher in ihrem Siedlungsgebiet. Als 1876 die heutige Gemeinde
Inari gegründet wurde, blieb die Kirche verlassen zurück und wurde nie umgebaut oder verändert. Von Inari aus sind das ca. 7 – 8 km dorthin, die ersten 2,5 entlang einer wenig befahrenen Straße und vom
Parkplatz aus den Rest durch den Wald. Für den Weg sollte man gut zu Fuß sein und unbedingt Wanderschuhe tragen, denn es geht die ganze Zeit über Wurzeln und durch Findlingsfelder. Wenn man sich zwischendurch
mal Zeit nimmt, sich auf die Landschaft, statt auf den Weg zu konzentrieren, erwarten einen wunderbare Aussichten über die Seen-Landschaft. Im Wald ist es stellenweise so still, das das eigene Atmen überlaut
stört. Für den ersten Tag ist diese Strecke schon eine ordentliche Partie und wir erreichten irgendwann schon ziemlich abgekämpft die Kirche. Ein Gotteshaus mitten in der Wildnis hat schon was. Die
herrliche alte Holzkirche kann man betreten, es ist allerdings recht duster darinnen, da die Fensterläden zu sind. Das Innere ist schlicht aber trotzdem beeindruckend und es gibt ein Gästebuch, in dem man sich
verewigen kann. Nach kurzer Rast treten wir den Rückweg an und erreichen gute 5 Stunden später wieder völlig abgekämpft unser Wohnmobil. Vielleicht hätten wir doch bis zum Parkplatz fahren sollen.
Die Wanderung zu dieser Kirche ist aber wegen der wunderschönen Landschaft und der meiner Meinung nach beeindruckenden Kirche auf jeden Fall lohnenswert, wenn man hier schon mal vorbeikommt.
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Sonntag, 07.09.2008
Obwohl
nur unweit der Straße, haben wir eine sehr ruhige Nacht verbracht. Für den heutigen Tag stand der Riisitunturi-Nationalpark als Ziel auf dem Programm, wo wir den gleichnamigen Gipfel erklimmen wollen. Wir
erreichen den Parkplatz, den wir auch gleichzeitig als Stellplatz für die Nacht nutzen, gegen Mittag. Da wir auf dem Weg hierher der Sonne entgegenfuhren, konnte uns auch nichts lange im Womo halten. Schnell
war der Rucksack mit allem Nötigen für die Tour gepackt und schon ging es auf den 5 – km langen Gipfelweg. Um diese Heldentat zu relativieren: der Berg ist nur etwas über 400 m hoch und man kann auf einem
zum größten Teil gutem Weg relativ bequem den Gipfel erreichen. Wieder ist alles gut ausgeschildert und man kann sich auch ohne Karte eigentlich gar nicht verlaufen. Oben auf dem Berg werden wir mit einer
grandiosen Aussicht belohnt. Mangels topographischer Gebietskarte hat man leider keine Alternative für den Rückweg, außer man gehört zu den mutigen Menschen, die einfach irgendwelche Seitenwege ausprobieren.
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Der Weg nach oben mit grandioser Aussicht
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Der Stellplatz, von allen Ausflüglern verlassen
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Montag, 08.09.2008
Der
Muskelkater hat sich endgültig verflüchtigt und die nächste Wanderung kann kommen. Also auf zum Hiidenportti-Nationalpark. Dieser Park hat seinen Namen von der gleichnamigen Schlucht, die gemäß der Legende
der Durchgang eines gewaltigen Naturgeistes in diese Welt ist. Wir entscheiden uns für die kürzeste aller drei Wander-Varianten und fahren zum Parkplatz Palolampi. Um bis dorthin durchzufahren, erfordert es
mit dem Womo schon etwas Mut, denn die letzten 15 km sind Schotterpiste durch den Wald. Am Eingang des Nationalparks findet man alles, was man benötigt, um die aus dem See gefangene oder im Wald gesammelte
frische Nahrung direkt zuzubereiten. Es gibt eine offene Feuerstelle, aber auch einen großen Holz-Ofen, selbst die Pfannen hängen an der Wand. Diese sehen auch schon etwas älter und häufig benutzt aus
…aber sauber ! Wobei bei uns wieder der Neid aufkommt, denn wir können uns nicht vorstellen, dass eine solche Stelle so offen zugänglich bei uns zu Hause lange heil wäre. Wem warm genug ist, der kann
auch gleich über den Badesteg in den See hüpfen und ein erfrischendes Bad nehmen. Wir verzichten angesichts der Aussentemperaturen einfach mal und machen uns auf dem Weg zum Geister-Tor. Der Hinweg verläuft recht
gut begehbar und wir erreichen gut die Schlucht, in der der See tief und unergründlich scheint, was an der fast schwarzen Färbung des Wassers liegt. Wie tief es hier wirklich ist, weiß ich leider nicht. Da
recht ersichtlich die etwas gefährlicheren Teile der Schlucht durch Seile abgesperrt sind, werden leidenschaftliche Kletterpartien hier unterbunden, aber auch so ist der Weg über die Schlucht und zurück zum
Parkplatz genug Kletterpartie. Insgesamt hat dieser Weg gute 3 km und wir haben in aller Ruhe und mit allen Fotostopps nicht ganz 1,5 Stunden gebraucht.
Völlig einsam mitten im Wald verbringen wir die Nacht auf dem Parkplatz.
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Der Stellplatz; hier war kein Mensch
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Die Hütte mit dem Holzofen
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Die Schlucht von der einen...
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und von der anderen Seite der Brücke
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Dienstag, 09.09.2008
Gut
erholt und im Zeitplan nun schon zwei Tage voraus, hatten wir vor, heute nur bis Iisalmi zu fahren und uns dort das Brauereimuseum und die Ausstellung des orthodoxen Kulturzentrums anzusehen und anschließend dort
auf den Campingplatz zu fahren. Der Campingplatz war jedoch zumindest über Mittag nicht besetzt, aber scheinbar offen. So fuhren wir zunächst in die Stadt, fanden mit etwas Mühe das Brauerei-Museum, dessen
Info-Point jedoch nicht besetzt war. Da im angrenzenden Restaurant alle Mann damit beschäftigt waren, Gäste zu bewirten oder selber zu Mittag zu essen, wollten wir nicht fragen, ob es eine Führung gibt und
erkundeten den kleinen offen begehbaren Teil des Museums auf eigene Faust. Ohne Führung durch die Brauerei und Multimedia-Vorstellung benötigt man dafür jedoch maximal 30 min., interessant war es aber trotzdem.
Beeindruckender fand ich jedoch den Besuch des orthodoxen Kulturzentrums, vor allem der Kirche. Auch hier war man scheinbar nicht mehr so unbedingt auf Touristen eingestellt. Der Teil der Ausstellung, in dem
die Miniaturen der karelischen orthodoxen Kirchen stehen, war frei zugänglich und niemand war an der Kasse. Den Raum mit den Ikonen konnten wir leider nicht besichtigen, da dort eine Gesellschaft saß und zu Mittag
aß, das ganze ist nämlich an ein Hotel-Restaurant angegliedert. Es gibt dort noch einen Saal mit einem schönen Fenster und einer sehr schönen Wandmalerei. Auf Nachfrage erhielten wir an der Rezeption des
Hotels den Schlüssel für die Kirchen und konnten uns diese in aller Ruhe selbst ansehen, ganz allein…für uns schon wieder kaum fassbar. Die krassen Unterschiede in dieser Kirche sind faszinierend. Während der
Innenausbau aus sehr schlichtem Holzmaterial besteht, ist der Altar fast gänzlich gold-geschmückt und die beiden Ikonen rechts und links glänzen in Gold und Silber in der Sonne. Im wirklich krassen Gegensatz dazu
stehen die klaren, aber völlig bunten Malereien an der Decke, die die 4 Evangelisten und etliche Propheten darstellen. Auch mehrere andere Darstellungen biblischer Geschichten finden sich in den Bildern.
Da
wir die Stadt nicht sehr ansehnlich fanden und wir uns außerdem bei der Rückkehr zum Womo noch ein Knöllchen von 30 EUR eingefangen hatten, weil wir keine Parkscheibe hatten, hielt uns dann doch nichts mehr in
Iisalmi.
Es war noch früh am Nachmittag und wir nahmen dann doch das nächste geplante Ziel Oravi am Linnansaari – Nationalpark in Angriff. Wir kamen gut voran und fuhren durch die finnischen Wälder,
in denen sich die Elche ebenfalls so gut vor uns versteckten,wie wir das schon aus dem Rest Skandinaviens gewohnt waren.
Urplötzlich erscheint ein Schild mit einem ins Wasser fallenden Auto. Wir
bremsen mal vorsichtshalber und fallen nach der nächsten Kurve förmlich auf die Fähre, von der ich weder vorher gelesen hatte, noch auf der Karte etwas zu sehen war. Dafür brachte sie uns auch ganz unentgeltlich
und zügig auf die andere Seeseite. Ein paar Kilometer weiter fährt man links vor der nächsten Brücke in den Hafenbereich von Oravi. Hier befindet sich das Holiday-Center, der Kaufmann inkl. Gaststätte, der
Yachthafen und der CP-/Stellplatz. Die Nacht auf dem Parkplatz, der aber alles zu bieten hat, kostet inkl. Strom 10 EUR. Wer die heißen Duschen nutzen will muß noch mal mit 1 EUR in die Tasche greifen und eine
Sauna gibt es auch, der Preis ist mir aber nicht bekannt. Wir suchten uns erstmal ein lauschiges Plätzchen auf dem leeren Platz und verbrachten eine ruhige Nacht .
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im Brauerei-Museum
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Fenster und Wandmalerei im Kulturzentrum
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Mittwoch, 10.09.2008
Die Sonne weckt uns fröhlich auf.
Auf Nachfrage im Holiday-Center erfahren wir, dass es zur Hauptinsel des Nationalparks ein Wassertaxi gibt. Aus Rücksicht auf unseren Hund verzichten wir auf das Mieten eines kleinen Motorbootes und greifen mit
60 EUR für die Hin-und Rückfahrt tief in Tasche, aber es lohnt sich. Ich gehe davon aus, im Sommer kommt man auch günstiger auf die Insel, weil man sich dann den Preis mit anderen teilen kann. Wir waren
leider allein dort. Wer mag kann nätürlich auch selbst paddeln, das ist allerdings ein ordentliches Stück. Wir werden mit dem mit einem 150 PS-Außenborder bestückten Angelboot des Holiday-Centers zur Insel
gejettet. Direkt nach dem Bootssteg erreicht man den Campingplatz des Holiday-Centers, der jedoch nur für Zelte und die bereitstehenden obligatorischen Hütten gedacht ist. Sonst auch hier alles vorhanden, was der
naturliebende Wanderer und Übernachter benötigt. Ein Grillplatz, eine Hütte mit Sitzgelegenheiten, Holzofen und Gasherd (allerdings ohne Flasche, die muß man wohl mitbringen) und Plumpsklo im Wald sowie der
in Finnland obligatorischen Sauna. Die 8 km Wanderweg rund um die Insel inklusive Ausblick sind sehr lohnenswert und führen durch einen herrlichen Wald, über Seen und Steine und eine Schafweide. Die Aussicht
über den See ist phänomenal, nur leider sind keine Robben zu sehen, aber die sind wahrscheinlich da, wo weniger Touristen auftauchen. Pünktlich wie zuvor vereinbart werden wir wieder von unserem Wassertaxi
eingesammelt, das noch eine Menge Proviant anschleppt. Scheinbar hat noch eine Gruppe vor, dort länger zu übernachten. Wir jetten wieder zurück, dass uns nur die Ohren im Wind flattern. Insgesamt ein teures,
aber schönes Vergnügen und schließlich gönnt man sich ja sonst nix ;-).
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass man bei dem Kaufmann Gasflaschen mit deutschem Anschluß erwerben kann. Sie sehen etwas anders
aus als unsere deutsche Ausführungm, passen aber vom Anschluß her perfekt. Aufgrund der kalten Nächte benötigen wir nämlich mal lieber noch eine Reserveflasche.
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auf dem Hinweg zur Insel
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auf dem Weg und bei der Rast
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Ausblick über den Nationalpark
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der Stellplatz
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Donnerstag, 11.09.2008
Auch die zweite Nacht war trotz WM-Qualifikation zwischen Deutschland und Finnland sehr ruhig. Das Ergebnis war ja auch unentschieden. Wir düsen wieder weiter
Richtung Süden, nicht ohne in Savonlinna einen Zwischenstopp an der Burg Olavlinna einzulegen. Die Burg ist eine von 4 Stück in Finnland. Das Land wurde zwar bis Anfang des 20. Jahrhunderts ständig zwischen
Russland und Schweden hin- und hergeschoben, aber viele Verteidigungsbollwerke schien man nicht zu brauchen. Die Führung in englischer Sprache erfolgt zu jeder vollen Stunde und war ausgesprochen interessant, zumal
sie in Bereiche der Burg führt, die man sonst nicht besichtigen kann. Sie ist im Eintrittspreis enthalten. Gut 2 Stunden haben wir diese strategisch günstig gebaute Burg besucht. Aufgrund des jährlich
stattfindenden Opernfestivals konnte man einen Teil der Burg nicht besichtigen, aber laut Aussage unseres Führers gab es dort auch nicht allzu viel Sehenswertes mehr..
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Danach machten wir uns weiter auf den Weg nach Lahti. Hier stellten wir zunächst einmal fest, dass der im „Mit dem Womo
nach Finnland“ genannte Stellplatz am Fuß der großen Skischanze mittlerweile einen Höhenbalken besitzt. Also machten wir uns auf zur Touristinfo, um zu erfahren, welcher Campingplatz noch offen ist und wie wir
von dort mit dem Bus in die Stadt kommen. Wir erhielten alle gewünschten Infos und ab gings zum Campingplatz. Per Zufall erwischten wir noch jemanden vor Ort, der uns den Code für die Schranke gab, denn die
Rezeption war erst wieder am nächsten Tag besetzt. Die nette Dame erklärte uns auch den Weg zur nächsten Bushaltestelle, der ca. 15 min. durch den Wald führte. An der Haltestelle direkt am CP fährt der Bus nur
morgens um 7 und abends um 8. Wir verbrachten eine ruhige Nacht auf dem gut ausgestatteten Campingplatz.
Freitag, 12.09.2008
Nach
dem Frühstück gings also mit Waldspaziergang zur Bushaltestelle los. Der Bus war nicht der, den uns die junge Dame an der Touristinfo rausgesucht hatte, aber er fuhr alle Stunde zur City und zurück, das reichte
uns ja und der Busfahrer war ausgesprochen hundelieb. In der Nähe des Hafens starteten wir unsere Rundtour durch Lahti, begonnen mit der Sibelius-Halle. Die Konzerthalle steht direkt am Hafen und ist wegen
ihrer Holz-in-Glas-Baukunst sehr sehenswert. Auch die Verbindung mit dem alten Stein-Gebäude ist gut gelungen. Im Sommer ist mit Sicherheit auch der Hafen mit seinen vielen Restaurantschiffen ein lohnendes
Ziel. Da wir jedoch mit Hund eh nirgendwo reindürfen, machen wir uns auf in Richtung Sportstadium und Skimuseum. Dort stehen wir staunend vor den drei Skischanzen und fragen uns, ob das im Fernsehen hier auch immer
so aussah. Obwohl am Skimuseum kein Schild steht, wie sonst hier überall üblich, dürfen wir unseren Hund nicht mitnehmen, so besuche ich das Museum allein, was natürlich nicht so viel Spaß macht, da man
sich hier auch an Simulatoren im Skispringen, Biathlon-Schießen und Langlauf messen kann. Ansonsten ist das Museum, dass die Geschichte des (finnischen) Skisports zeigt, ganz nett gemacht, vor allem die Entwicklung
der Ausrüstung finde ich spannend.
Nach dem Besuch im Skimuseum geht’s ab in die Innenstadt, wo wir noch kurz einen Blick auf das Rathaus und den Markt
werfen. Nach weiteren Museumsbesuchen ist uns nicht zumute und da der Himmel sich sehr zugezogen hat, ziehen wir es vor, Richtung CP zu fahren. Hier ist nun auch jemand an der Rezeption, der uns 24 EUR für die
Nacht abnimmt, aber zu meiner Freude erklärt, dass heute abend die Sauna geöffnet ist und diese im Preis enthalten ist. So konnte ich mich herrlich wieder aufwärmen und hatte die Sauna fast für mich alleine.
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Samstag, 13.09.2008
Heute
stand für uns die Fahrt nach Vantaa ins Wissenschaftsmuseum Heureka an. Seit wir in Kopenhagen eine super Ausstellung in dieser Hinsicht besucht haben, zieht uns so etwas magisch an. Leider haben wir nicht
bedacht, dass heute Samstag ist. Es ist relativ voll dort und man kann nicht in Ruhe an die meisten Geräte. Der nächste Film im Planetarium dauert uns auch zu lange, da die zwei Vorstellungen vorher wohl schon
belegt sind. Alles in allem verbringen wir so gute 2 ½ Stunden in der Ausstellung, es könnten wohl auch 3 – 4 werden mit Film. Es ist nicht so gut wie in Kopenhagen und leider auch nur in englischer Sprache und
nicht in deutsch erklärt. So dauert es natürlich etwas länger, bis man die Bedienung der Geräte identifiziert hat. Es macht aber trotzdem Spass und ist sehenswert. Der Eintritt für Erwachsene nur für die
Ausstellung kostet 14,50 EUR, mit einem Film 19,00 EUR.
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Die untere Halle und Peter in Action
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Wir setzen unsere Fahrt nach Turku fort, Helsinki haben wir nicht auf dem Programm. Wir übernachten auf einem kleinen
Parkplatz eines Naturlehrpfades 30 km von Turku entfernt, wo wir eine ruhige Nacht verbringen, bis auf die Tatsache, dass wir mal wieder mitten in der Nacht die Gasflasche wechseln müssen, gut das wir in Oravi noch
eine bekommen haben.
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Sonntag,14.09.2008
Am
Morgen düsen wir dann nach Turku, wo wir als erstes am Schloss haltmachen und dieses besichtigen. Der Rundgang durch das Schloß (Eintritt 7 EUR für Erwachsene) dauert in aller Ruhe eine gute Stunde. Hier gibt
es keine Führung, dafür liegen in den Räumen mit Ausstellungsstücken über Erklärungen in vielen Sprachen aus, anhand derer man sich gut zurechtfindet.
Danach schlendern wir entlang des Kais bis zum
Marinemuseum. Nach einem Besuch ist uns nicht zumute, nur der Fracht-Großsegler „Suomen Joutsen“ zieht uns in seinen Bann. Kurz dahinter befindet sich eine als Museumsschiff am Hafen liegende Dreimast-Bark aus
Holz. Eine der letzten, die man noch findet, doch auch hier ist uns heute nicht nach Besuch. Wir suchen einen Parkplatz etwas näher der City und machen uns entlang des Flusses auf in Richtung Dom. Dieser ist
sowohl von aussen, als auch von innen sehenswert, wobei sein schlichtes Äußeres das Innere zunächst nicht erwarten lässt. Eigentlich sind wir ein wenig enttäuscht von der Stadt, da die schönen alten
Holzhäuser inmitten der neuen Häuser fast untergehen und auch in keinem gepflegten Zustand sind, was auch für das gesamte Zentrum gilt. Man findet zwar immer mal wieder recht hübsche Ausblicke, aber in der
Gesamtheit geht der alte Hausbestand unter. Laut Reiseführer hätte die Stadt noch ein paar interessante Museen zu bieten, wie das Apothekenmuseum oder das „Arme-Leute-Dorf“, aber leider ist nirgendwo der Hund
erlaubt. Wir suchen noch die Touristinfo auf, da wir noch erfahren wollen, ob unsere Preisvermutung für die Aland-Fähren richtig ist. Genau weiß man es dort auch nicht, aber man sieht es zumindest genauso wie
wir. Zurück am Auto, beschließen wir, das doch auch sofort zu testen und düsen los in Richtung Kustavi, wo uns die erste Fähre bis nach Brändö bringen soll, wo wir die Nacht verbringen wollen. Wir
erreichen die Fähre, und siehe da, es klappt. Die 20 – minütige Überfahrt bietet schon mal einen kleinen Eindruck von der Schärenlandschaft, die nach jeder Kurve oder Vorbeifahrt an einer Insel wieder anders
aussieht. Die vielen kleinen Steinklötzchen im Wasser faszinieren uns sehr. Der Trip hat sich schon mal gelohnt. In Brändö finden wir auch den CP, nachdem wir zuerst dran vorbeigefahren sind, aber erstmal
niemanden bei dem wir bezahlen können. Es ist aber alles offen und Strom gibt’s auch, also warten wir mal den nächsten Morgen ab.
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Das Schloss in Turku
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Montag, 15.09.2009
Jetzt
waren wir also auf den Aland - Inseln, dieser merkwürdigen Inselansammlung mitten im Bottnischen Meerbusen. Niemand unserer Freunde, die bisher in Finnland waren, konnte uns etwas darüber erzählen, die Fähre
fuhr immer nur dran vorbei. Der einzige Kommentar dazu war: “ Da ist ja eh nix “ Welch einem Irrtum sie da unterliegen.
Die Aland - Inseln gehören zu Finnland, sind aber eigentlich autonom. Sie
haben eine eigene Flagge, eigene Autokennzeichen und eigene Briefmarken und die Insulaner sprechen schwedisch. Die Anzahl der zum Archipel gehörenden Inseln wird auf ca. 6500 geschätzt, wir sind also jetzt
auf einer von ihnen gelandet, so ziemlich der nordöstlichsten bewohnten, auf Brändö.
Auch an diesem Morgen fand sich jedoch niemand, der für den Campingplatz zuständig gewesen wäre... lediglich das
“öppet” - Schild war weggeräumt. Wir suchten nochmal das Gelände ab, aber keiner zu sehen oder zu hören, also machten wir uns wieder auf den Weg, wir hatten schließlich den Fährfahrplan vor Augen, und
die fahren hier nicht gerade alle paar Minuten.
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Damit man die von den Aland - Inseln subvetionierte kostengünstige Fährlinie nutzen kann, muß man drei Übernachtungen
auf den Alands haben. Wir legten unseren zweiten Zwischenstopp auf Kumlinge ein. Die Suche nach dem Campingplatz ging über die kleinen Nebenstraßen der Insel, aber wir fanden ihn dann doch. Die Überraschung
an diesem Platz, der eigentlich schon mehr oder weniger geschlossen war, weil die Duschen gerade renoviert wurden, waren seine deutschen Besitzer. Das Ehepaar war vor einigen Jahren zu einem Segeltörn aufgebrochen
und eigentlich nicht wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Gegen einen geringen Obulus für die Stromnutzung konnten wir uns aber trotzdem dort häuslich für eine Nacht einrichten. Wir machten noch einen
kleinen Spaziergang durch den nahe gelegenen Wald bis zum Wasser und beendeten den Tag mit einem faulen Nachmittag.
Dienstag, 16.09.2009
Am nächsten Morgen fuhren wir zu der kleinen Kirche von
Kumlinge, die aus dem 15. Jahrhundert stammt und der Heiligen Anna geweiht ist. Leider war das Gotteshaus verschlossen und auf dem Gelände niemand zu finden, der es hätte öffnen können, denn von innen sollen
sehr gut erhaltene Kalkmalereien und ein Marienschrein aus dem 13. Jahrhundert zu sehen sein. Die Kirche ist Start- und Endpunkt für einen Wanderweg über die kleine Insel. Es gibt eine blaue und eine gelbe
Route, die sehr gut markiert sind, so dass man keine Karte benötigt.
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Die Kirche von Kumlinge
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Das Felsplateau ist Teil des Wanderweges
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Danach wartete schon die Fähre zum festen Aland, wie man die Hauptinsel nennt, auf uns. Wir hatten Glück und wurden
mitgenommen. Der Betreiber des Campingplatzes hatte uns nämlich vorgewarnt, dass dienstags der Tankwagen für die Inseln unterwegs ist, und dann darf nur eine begrenzte Anzahl anderer Fahrzeuge auf die Fähre. Aber
der Tankwagen war weit und breit nicht zu sehen. So konnten wir nach Langnäs auf Lumparland übersetzen und von dort weiterfahren nach Mariehamn, der Hauptstadt Alands. Hier machten wir einen Stadtbummel und
kauften noch mal ein paar Kleinigkeiten ein.
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Mariehamn ist eine niedliche Kleinstadt, die mit Sicherheit viele schöne Seiten hat. Als wir dort waren, war nur leider
das Wetter sehr, sehr ungemütlich und so hatten wir keine Lust uns lange im Freien aufzuhalten. In der Nähe von Mariehamn war kein Campingplatz mehr geöffnet und so beschlossen wir, es bei den Campingplätzen
in der Nähe der Festung Bomarsund zu versuchen, die wir am nächsten Tag eh besuchen wollten. Der erste Platz auf dem Weg war schon geschlossen, aber der zweite auf Värdö gelegene Platz hatte noch geöffnet und
wir bekamen einen Platz mit Meerblick.
Mittwoch, 17.09.2008
Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns an diesem Tag auf, um die Festung Bomarsund und Schloß Kastelholm zu besichtigen. Die
ehemalige russische Festung ist gar nicht mal so alt (Baubeginn 1830) und schon wieder Ruine. Eigentlich wurde sie nie wirklich fertig, denn im Krimkrieg 1845 wurde sie von Engländern und Franzosen wieder zerstört
und nie wieder aufgebaut, da der Zar der Demilitarisierung der Alands zustimmen mußte. Man kann aber heute noch erahnen, welche Dimensionen das ganze mal annehmen sollte.
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Nachdem wir die Ruinen ausgiebig durchwandert hatten, ging es dann weiter zu Schloß Kastelholm. Die Burganlage ist
deutlich älter als die Festung und stammt in ihren Anfängen aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde jedoch immer wieder zerstört und wieder aufgebaut, bis man schließlich 1772 nur noch die Ruine stehen ließ. Heute
restauriert man die Burg nach Plänen aus dem 16. Jahrhundert. Leider war sowohl die Burganlage wie auch das angeschlossene Freilichtmuseum bereits geschlossen. Wir mußten uns also mit einer Umrundung der Burg
begnügen. Das Museumsgelände kann man allerdings so betreten, kommt nur nicht in die Häuser.
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Schloß Kastelholm
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im Freilichtmuseum Jan Karlsgarden
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Nach Besichtigung der Burganlage setzten wir unsere Fahrt über die Insel Richtung Eckerö fort. Dort wollten wir noch
eine letzte Nacht in Finnland verbringen bevor es wieder auf den langen Heimweg geht. Von Eckerö fährt dann auch eine Fähre zum schwedischen Festland ab. Diese Linie gehört ebenfalls zu den subventionierten
Fährgesellschaften Alands. Unterwegs machten wir noch Halt an einem Spazierweg zu einem Aussichtsturm. Das wollte ich mir trotz des schlechten Wetters nicht entgehen lassen, denn ich hatte unterwegs schon einen
dieser Türme gesehen und versprach mir eine tolle Aussicht von dort oben.
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dem wäre auch so gewesen bei besserem Wetter...
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Der Campingplatz in Eckerö war auch schon nicht mehr besetzt, aber man konnte den Schlüssel für die Schranke im nahe
gelegenen Hotel bekommen und dort bezahlen. Eckerö selber hat nicht viel zu bieten, außer einem schönen Badestrand und dem Fährhafen. Auf dem Campingplatz standen fast ausschließlich schwedische Dauercamper. Es
scheint also mehr ein Naherholungsziel zu sein. Bei einem Abendspaziergang entstand noch dieses Bild:
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